Rezension

Fantasy mit politischem Hintergrund

Die Bedrohung
von Wolfgang Hohlbein Heike Hohlbein

Bewertet mit 4 Sternen

Es hatte mich gereizt einer der ersten Geschichten von Wolfgang & Heike Hohlbein zu lesen und als 2003 die Taschenbuchausgabe herauskam, hatte ich zugegriffen. Es hat jedoch weitere 15 Jahre gedauert bis ich es endlich geschafft habe, das Buch auch zu lesen.
Schade, daß ich es nicht schon früher gelesen habe, denn es ist absolut lesenswert....
Geschichte:  In einer kleinen heilen Welt, lebt Anders und seine Familie auf einem Bauernhof. Als Anders im Wald sieht, daß ein Ungeheuer ein harmloses Mädchen angreifen will, stürzt er sich sofort ins Geschehen und zusammen gelingt es den Beiden das Ungeheuer zu verjagen. Madras vom Wald ist aber kein gewöhnliches Mädchen, sondern eine Elbin, welche mit Ihrem Volk neben dem Volk von Anders lebt und normal keine Berührungspunkte hatten. Die neue gemeinsame Bedrohung in Form von Nastys ( Ungeheuern) zwingt die Bewohner jedoch, die Elben um Hilfe zu bitten,wobei die komplett fremde Wesensart der Elben bislang die normalen Menschen immer abgestoßen hat. Als Ger Frag und weitere berittene Menschen ins Dorf kommen, schlägt die Stimmung gegen die Elben um und man hält sie für Verantwortlich an dem plötzlichen Erscheinen der Ungeheuer.
Es ist ein nach wie vor hochaktuelles Thema, in dem Rassismus und auch viele Verweise auf das dritte Reich mit hinein gearbeitet wurden. Das Buch ist spannend und sehr flüssig geschrieben. Auch wenn Hohlbein als Vielschreiber und Oberflächlich gilt, kann man dem Buch nur bescheinigen, dass die Charaktere gut und ausgiebig dargestellt sind. Anders ist sofort sympathisch und der Leser freut und ärgert sich mit Ihm über die Intrigen und das Glück auf der anderen Seite, wenn Madras ihn beachtet. Es ist keine versteckte Liebesschnulze, sondern hat viele Fantasyteile, wenn auch die Geschichte eher politisch wirkt.
Fazit: Klare Leseempfehlung und immer wieder hochaktuell zur politischen Situation in Deutschland über ungleiche Völker und den gemeinsamen Kampf gegen einen unbesiegbar scheinenden Gegner.