Rezension

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Fantasy vom Feinsten

Das Lied von Eis und Feuer 04. Die Saat des goldenen Löwen - George R. R. Martin

Das Lied von Eis und Feuer 04. Die Saat des goldenen Löwen
von George R. R. Martin

Bewertet mit 4 Sternen

„Der Schatten. Etwas Düsteres und Böses war hier geschehen, das wusste sie, etwas, das sie nicht verstehen konnte. Renly hat diesen Schatten nicht geworfen. Der Tod ist zur Tür hereingekommen und hat sein Leben ausgeblasen wie der Wind die Kerzen.“

Inhalt
Der Krieg um die sieben Königslande ist in vollem Gange. Stannis Baratheon hat seine Flotte gegen seinen Bruder Renly geführt, der sich ebenfalls zum König erklärt hat. Anstatt sich gegen die Lannisters zu wenden, die mit Joffrey noch immer den Thron in King’s Landing halten, bekämpfen sich die beiden Brüder gegenseitig, während Robb weiter gegen seinen Feind zieht.
Arya gerät in Harrenhal in die Hände der Lannisters und wird dann mit Hilfe der Nordmänner befreit, doch würden die Männer ihr glauben, dass sie eine Stark ist? Sie entscheidet sich zu schweigen und weiter als Dienstmädchen zu arbeiten, doch der neue Herr der Burg will sich bald schon zurückziehen und die Dienerschaft den Händen des blutigen Mummenschanzes überlassen.
Hinter der Mauer zieht die Nachtwache gegen die Wildlinge, doch sie haben die Macht der Wilden unterschätzt. Jon Snow sieht mit seinem Wolf Ghost die Macht, die sich ihnen entgegenstellt und es bleibt kein Zweifel, dass die Königlande bald noch ganz anderes zu befürchten haben werden, als nur die unterschiedlichen Thronanwärter.
In Winterfell bleibt Bran allein zurück, während der Kastellan gegen die Feinde zieht. Genau diesen Punkt versucht das ehemalige Mündel der Starks, Theon Greyjoy, auszunutzen und endlich seinem Vater zu beweisen, dass er den Thron der Iron Islands besteigen sollte.
Weit ab von den Kriegen, die viele Leben fordern, ist Daenarys damit beschäftigt eine Armee aufzustellen, doch nicht nur die Menschen von Quarth stellen sich ihr in den Weg. Auch die Magier und andere Menschen versuchen sie noch immer zu vernichten und ihr ihre Drachen zu nehmen. Das Lied von Eis und Feuer muss bald gesungen werden und der wahre König muss gefunden werden.

Zum Buch
Mir persönlich gefällt das Cover der Neuauflage viel besser. Irgendwie erscheint mir nicht ganz klar wen der Mann auf dem Bild nun darstellen soll. Vom Schwert her müsste es Stannis sein, doch das Haar sieht unpassend aus. Auch der rote Mantel lässt eher auf einen Lannister deuten, doch der einzige passende sitzt noch immer in Gefangenschaft von Robb Stark.
Aber nun zum Buch.
Wie auch in den vergangenen Werken bleiben die Kapitel recht konstant bei knapp 20 Seiten, was ich immer noch etwas lang finde, doch gerade gegen Ende, wo die Handlung schneller läuft, werden auch die Kapitel schneller und wechseln sich mehr ab. Es gibt mehr kurze Sprünge in die Sichten ganz unterschiedlicher Charaktere. Leider gibt es wie immer nur sehr wenig von meinen Lieblingen zu hören, doch das trübt die wirklich überraschende Handlung nur am Rande.
Die Geschichte bleibt spannend und wird gewohnt blutrünstig abgewickelt. Martin nimmt keine Rücksicht auf das Wohlergehen seiner Fans und schlachtet einen um den anderen Charakter ab, doch genau das ist es, was die ganze Welt so authentisch und überzeugend macht. Man leidet so wesentlich mehr mit den einzelnen Charakteren und ihren Entwicklungen. Bei den ernsten Themen kommt trotzdem vor allem wegen Tyrion auch der Humor nicht zu kurz. Selbst in der dunkelsten Stunde ist von ihm noch ein Witz zu erwarten und die bissigen Wortabschläge mit seiner Schwester Cersei sind wirklich sehr unterhaltsam.
Insgesamt ein wirklich toller vierter Teil der Reihe, nach dem man am Liebsten gleich zum nächsten Band greifen möchte.
Aussehen: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Spannung: ♥♥♥♥♥
Humor: ♥♥♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥♥
Originalität: ♥♥♥♥♥
Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥♥
Schreibstil: ♥♥♥♥