Rezension

Fantasystory mit überraschenden Wesen

Feuerherz - Jennifer Wolf

Feuerherz
von Jennifer Wolf

Bewertet mit 4 Sternen

Der Klappentext lässt den Leser eher im Dunkeln, um was genau es in dem Roman geht. Dabei will ich es auch belassen, ich sage nur: ich war echt überrascht. Damit hätte ich irgendwie gar nicht gerechnet.
Aber erstmal zu den Protagonisten. Lissy ist eine wirklich tolle Person, mit der ich mich sofort identifizieren konnte (vor allem wegen ihrer Kurven, auf die sie stolz ist :D ). Sie schwärmt für Ilian Balaur, der allerdings in einer anderen Clique ist und für Lissy in einer anderen Liga zu spielen scheint. Und zu guter letzt ist er auch noch vergeben. Also schmachtet sie ihn nur aus der Ferne an.
Lissy wurde von ihrem Vater großgezogen, der auf dem Bau arbeitet, weshalb sie kein Blatt vor den Mund nimmt und auch mal den einen oder anderen anzüglichen Spruch bringt. Wie sie von sich selbst sagt, neigt sie manchmal zum Extremen. So täuscht sie zum Beispiel eine Beziehung mit ihrer besten Freundin Conny vor, nur um sich vor Sven, dem ekligen Grapscher zu schützen. Ihre beiden Frettchen Trulli und Egon fand ich, ganz nebenbei gesagt, auch echt klasse. Die beiden hatten richtig Charakter!
Aus Ilians Sicht gibt es immer wieder kurze Tagebucheinträge, die einen guten Einblick in seine Gefühle bieten. Schnell wird klar, dass er gar nicht arrogant oder perfekt ist, so wie Lissy es (aufgrund seiner Clique) gedacht hatte…
Der Fantasyteil geht erst richtig los in der Nacht bevor Lissy 17 wird. Zur Feier durfte sie sich nämlich ein Tattoo stechen lassen … das Gleiche, das ihre verstorbene Mutter trug. Ilians Clique findet das Tattoo aber gar nicht gut – aus persönlichen Gründen.
Die Idee von Feuerherz, bzw seine Fantasywesen sind bisher noch nicht so ausgereizt worden, wie zB Vampire oder Werwölfe und deshalb mal was relativ Neues. Wenn ich vorher gewusst hätte, um welche Wesen es sich handelt, hätte ich mir das Buch wahrscheinlich nicht gekauft. Aber das soll auf keinen Fall eine Abschreckung sein, im Gegenteil. Ich bin froh, dass ich unvoreingenommen an das Buch herangehen und es deshalb genießen konnte.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und man kann den Roman recht zügig durchlesen. Die Sprache ist jugendlich und vor allem die Dialoge zwischen Lissy und Ilian haben mich häufig zum Lachen gebracht.
Die Liebesgeschichte selbst fand ich sehr schön. Dieses Anschmachten aus der Ferne kennt bestimmt fast jeder von uns und umso schöner ist es dann, als wir Leser erfahren, dass es Ilian genauso geht. Mit seiner Liebe zu Lissy setzt Ilian einiges aufs Spiel und gerade dieser Gedanke, dass er dennoch zu ihr steht, hat mir sehr gut gefallen.

Fazit:
Feuerherz ist ein gelungener Debütroman mit interessantem Thema. Eine gelungene Liebesgeschichte, lustige Dialoge und ein spannender Konflikt um Leben und Tod machen das Ganze zu einer sehr lesenswerten Geschichte. Den Punkt Abzug bekommt sie nur weil die auftretenden Fantasywesen trotz dessen immer noch nicht 100%-ig meinen Geschmack treffen.