Rezension

Fast ein bisserl öde...

Leberkäsjunkie
von Rita Falk

Bewertet mit 3 Sternen

Meinung:
Seit dem ersten Band der Eberhofer-Reihe bin ich bekennender Fan, nicht nur vom Franz und seiner Sippe, sondern von ganz Niederkaltenkirchen. Die Bücher wecken in mir immer wieder eine Art Heimatgefühl, denn man fühlt sich mit den Charakteren absolut verbunden und hat, wenn man so wie ich selbst aus einer bayrischen Kleinstadt kommt, wo ein jeder jeden kennt, eben das Gefühl sie alle wirklich schon einmal getroffen zu haben. Wurst, obs der Metzger Simmerl oder der Heizungspfuscher Flötzinger ist, die Mooshammerin oder der Wolfi, man kennt sie ALLE !

Ich liebe die Art wie der Franz uns seine Geschichten erzählt, schätze es sehr, das Rita Falk auch im Siebten Band wieder einmal auf die Ich-Perspektive setzt und uns mit dem gewohnten Maß an bayrischer Mundart unterhält.

Bei der Handlung jedoch hat sie sich dieses Mal für meinen Geschmack ein bisschen zu viel in die falsche Richtung bewegt, denn wo sonst immer eine ausgewogene Mischung aus neuem Fall und Franz' Privatleben herrschte, gerät Ersteres diesmal fast zu sehr in den Hintergrund und der Plot besteht weitestgehend aus einer Aufzählung aus Franz kulinarischen Genüssen, die er sich aufgrund seiner Gesundheit eigentlich verkneifen sollte, aus der wiederaufkeimenden Diskussion ums Hotel das in Niederkaltenkirchen gebaut werden soll und ums Dorfleben im Allgemeinen, das sich diesmal zum Großteil in der Eberhofer Küche abspielt.

Alles amüsant zu lesen, keine Frage, doch zwischenzeitlich wars fast ein bisschen öde und es kam mir vor als würde sich die Geschichte ewig im Kreis drehen. Der Papa kifft, die Oma kocht, die Susi bleibt weiter auf Distanz, der Bürgermeister nervt und der Birkenberger ermittelt, während der Franz permanent am essen ist oder damit beschäftigt seine Mitmenschen verbal vor den Kopf zu stoßen, man kennts ja schon. Der eigentliche Fall, nämlich der Brand bei der Mooshammerin und der Mord an der jungen Frau deren Überreste man dort gefunden hat, spielen irgendwie kaum eine Rolle und somit fehlts hier echt an Spannung. Erst gegen Ende gibts mal so ein kurzes Aufflackern, aber da ist der Fall auch schon fast gelöst.

Mei, nichtsdestotrotz hat mich auch der siebte Fall für den Eberhofer wieder einmal gut unterhalten, dennoch erwarte ich mir vom nächsten Roman eine deutliche Steigerung, denn das Rita Falk auch spannender und besser kann hat sie ja nun schon einige Male bewiesen, nicht umsonst ist die Reihe erfolgreich und nicht umsonst stehen all ihre bisher erschienenen Romane in meinem Regal.

Fazit:
Auch wenn mich Rita Falk mit ihrer neuen Geschichte vom Eberhofer Franz mal wieder gut unterhalten hat, hatte der "Leberkäsjunkie" im Vergleich zu den Vorgängern doch echt einige Schwächen, die leider in meine Bewertung einfließen. Die Handlung dreht sich ziemlich lang im Kreis und vom Krimi, der's sonst so spannend macht, gibts hier kaum eine Spur. Ich fand es unterhaltsam, aber auch teilweise fast ein bisserl öde. Ich hoffe, der nächste Fall hat wieder etwas mehr Schmackes.