Rezension

Fast schon ein Thriller, denn der Ermittler wird zum Gejagten.

Sieben minus eins
von Arne Dahl

Bewertet mit 5 Sternen

Der schwedische Erfolgsautor "*Arne Dahl*" hat eine neue Reihe gestartet. Der erste Band um seine Ermittler Blom und Berger heißt "*Sieben Minuns Eins*" und erscheint im "*Piper Verlag*". Der schwedische Kriminalkomissar Sam Berger glaubt im Fall eines verschwundenen Mädchens, eine Verbindung mit früheren Fällen zu sehen. Doch seine Serientätertheorie glaubt ihm niemand. Als ein blutverschmiertes Kellerverlies als Versteck gefunden wird, gibt es keine weiteren Spuren. Erst eine in die Sache verwickelte Frau bringt Berger auf die richtige Fährte. Doch die führt ihn geradewegs in se Tatorten auftaucht der Lösung der Fälle ganz nah zu kommen. Diine eigene Vergangenheit, der er sich schliesslich unter vielen Albträumen stellen muss.

"Berger ging durch den Regen. Es war wunderbar wohtuend, als würde das Wasser all den Mist wegspülen. Die graue unfreundliche Dunkelheit der Herbstnacht konkurrierte mit der sanften Beleuchtung Södermalms. und irgendwo in diesem Spannungsfeld fand der Reinigungsprozeß statt." Zitat S. 36

 

Arne Dahls Schreibstil ist vielseitig, wie das Zitat zeigt, geht er auch auf die Psyche seiner Figuren gut ein. Doch seine besondere Fähigkeit ist es, die Handlung so punktgenau zu beschreiben, dass man als Leser (fast) selbst dabei zu sein scheint.

 

Dieser Krimi-Auftakt zeigt das Aufeinandertreffen von Sam Berger und Molly Blom im Fall einer vermissten 15-Jährigen. Damit wird der Grundstock gelegt für ein tolles Ermittlerteam, bei dem sich schnell zeigt, durch welche Probleme aus ihrer Vergangenheit sie gemeinsam verbunden sind. Sie müssen unter Zeitdruck ermitteln und die Aussicht, es mit einem Serientäter zu tun zu haben, gibt dem Krimi einen gewissen Kick.

Sam Berger ermittelt in einem Entführungsfall und die Zeit drängt. Er vermutet einen Serientäter, eine Vermutung, die niemand teilt. Doch Berger lässt sich so schnell nicht entmutigen und er geht seiner Idee nach. Sogar als er selbst zum Opfer seiner eigenen Vergangenheit wird, bleibt er dem Täter auf den Fersen. Es kommt zu einigen grausigen Vorfällen, die für atemlose Spannung sorgen. Man weiß kaum, was man glauben soll und wer wirklich der ist, für den er sich ausgibt. Dieser Krimi lässt dem Leser kaum Zeit, eigene Vermutungen anzustellen. Und wenn, hat die nächste Wendung die Idee schnellstens zum Einstürzen gebracht.

Berger und Blom sind spezielle Charaktere und sorgen mit einigen Besonderheiten für gute Unterhaltung. Man darf gespannt sein auf ein Ermittlungsgespann, das mit Intelligenz, Mut und einer schwierigen Vergangenheit seinen großen Auftritt auf der Krimibühne einleitet.

Die psychologische Seite ist ebenfalls gut ausgeführt. Es geht in die Vergangenheit, man versteht im Nachhinein die Gründe des Täters, auch wenn sie noch so grauenhaft erscheinen. Gerade der Täter ist für mich der geniale Teil dieses Krimis, denn obwohl relativ ausgefallen, reagiert er doch allzu menschlich und sein Werdegang wirkt nachvollziehbar, nicht aber seine Taten. Hier wird ein neues Kapitel der Krimigeschichte aufgeschlagen. Es geht Undercover zur Sache und immer neue Erkenntnisse treiben die Handlung voran und die Spannung steigt unaufhörlich.  Häufige Perspektivwechsel sorgen für einen steten Lesefluss und man folgt der Handlung, bis sich die Lösung zeigt und offene Fragen eine Fortsetzung der Reihe nötig macht. 

 

Mal wieder ein gelungener, logisch aufgebauter Krimi, der die Leser bei Spannung hält und auf Nachfolgebände hoffen lässt und einem neuen Ermittlungsteam den Weg auf die Krimibühne ebnet.