Fast zu schön
Bewertet mit 4 Sternen
Es ist ein schönes Buch. Mit schönem Cover, schöner Geschichte, schönem Setting und schöner Botschaft. Mir fehlte etwas das Hässliche, Kantige, Aufreibende.
Natürlich erzählt das Buch eine Liebesgeschichte: Elín, die wegen ihres Übergewichts und nach der Trennung von ihrem Freund unter Minderwertigkeitskomplexen leidet, trifft auf den sehr attraktiven Jón und verliebt sich augenblicklich. Der Handlungsverlauf ist sehr typisch für das Genre, wenn auch die Berg- und Talfahrt nicht ganz so steil rauf und runter geht, wie bei anderen Liebesromanen.
Überhaupt fehlt es dem Buch etwas an Dynamik. Klar sind Konflikte da, aber im Großen und Ganzen verläuft die Geschichte recht geradlinig. Sie ist schön zu lesen und unterhält gut. Spielt in der wunderschönen, wildromantischen Natur Islands. Und befasst sich mit interessanten Themen.
Das Buch befasst sich viel mit veganem und vegetarischen Essen. Gleichzeitig geht es vor allem auch um body shaming und body positivity. Elín spürt seit ihrer Kindheit Kritik, weil sie nicht schlank ist. Sie macht sich pausenlos Gedanken darüber, was andere von ihr denken und was sie falsch machen könnte. Am Ende ist das Buch ein Appell das Gerede anderer Leute nicht zu wichtig zu nehmen, ganz nach dem Motto: Those who care don’t matter and those who matter don’t care.
Eine schöne Botschaft in einem sehr schönen Buch. Jeder der gerne Liebesgeschichten liest, wird an dieser Lektüre seine Freude haben. Diejenigen, die jedoch gerne etwas mehr Spannung, Überraschung und Drama haben wollen, sollten nicht zu viel erwarten.