Rezension

Fastenopfer

Fastenopfer - Anton Leiss-Huber

Fastenopfer
von Anton Leiss-Huber

Bewertet mit 4 Sternen

Aschermittwoch in Altötting. Nach durchzechter Nacht wacht Max Kramer nicht nur mit einem anständigen Kater auf, nein, neben liegt auch noch die Staatsanwältin. Sein Kollege Fäustl ruft ihn zu einem neuen Fall und rettet Max aus dieser unangenehmen Situation.  Der Benefiztums-Verwalter Rainer Schutt-Novotny, wurde brutal ermordet. Doch begeben sich die Ermittler auf die richtige Spur? Maria Evita, Exfreundin und Jugendliebe von Max, hat ihre ganz eigene Theorie.

Spannungsgeladen führt Anton Leiss – Huber, den Leser in die Sage um Graf Tilly ein. Schließlich wird man Zeuge des Mordes an Rainer Schutt – Novotny. Doch was hat die ganze Sache mit Tilly zu tun?

Ziemlich schnell beginnen die eigenen Gedanken zu rasen und man versucht die Zusammenhänge zu kombinieren. Aber so leicht kommt man nicht dahinter, wer der Mörder ist und vor allem das Motiv bleibt ebenso lang unklar. Denn genau hier setzt der Autor auf Humor, was für unsagbare Unterhaltung sorgt.
Im Verlauf der Ermittlungen begegnet man vielen angenehmen Charakteren. 
Besonders Fräulein Schosi, die Haushaltshilfe des Monsignore Hirlinger hat mein Herz im Sturm erobert. 

„ Bereits unten auf der Straße hatten sie dem ekstatischen Sirenengesang Fräulein Schosis gelauscht. Hirlinger fühlte ein Wummern in seinen Schläfen. Diese Sangeskünste waren ungefähr so angenehm, als würde jemand die Holztreppe im Aufgang abschleifen. „ ( S. 152 )

Sie nimmt es mit der Fastenzeit ziemlich genau und versucht ihren Dienstherren ebenfalls von gesunder und leichter Kost zu überzeugen. Leider bringt ihn das zum rebellieren, sei es nun physischer oder psychischer Natur. 
Aber auch Maria Evita, Max Jugendliebe hat mich vollends überzeugen können. Sie hingegen, lässt sich Schoki ins Kloster schmuggeln und hört Rock Musik. 
Die Darstellung der Charaktere ist Leiss – Huber sehr gut gelungen. Viele von ihnen wirkten sehr ausgreift, bildlich und vor allem sehr menschlich.
Das Ermittlerduo, Kramer und Fäustl, haben ebenso ihre Ecken und Kanten, aber genau das, macht beide sehr sympathisch.

Der Schreibstil ist sehr locker und flüssig zu lesen. Auch wenn hin und wieder, mit bayrischem Dialekt gearbeitet wird, stört dies nicht den Lesefluss. 
Die Dialoge waren sehr unterhaltsam, ebenso wie die Verflechtung von Krimi und Humor. Denn oftmals hatte ich beim Lesen ein Schmunzeln auf den Lippen. 
Dennoch kann ich leider diesem unterhaltsamen und humorvollen Kriminalroman nur 4 Sterne geben, da es mir zum Ende hin etwas an Spannung fehlte.

 „Tödliche Fastenzeit“ ist ein kurzweiliger, unterhaltsamer und humorvoller Krimi, den es sich zu lesen lohnt. Ich hoffe auf mehr, aus der Feder von Anton Leiss - Huber.