Rezension

Faszinierend mit kleinen Mankos

Broken Dolls - Er tötet ihre Seelen
von James Carol

Bewertet mit 4.5 Sternen

 

Jefferson Winter ist der Sohn eines Serienmörders. Er wohnt der Hinrichtung bei und die letzten Worte seines Vaters verfolgen ihn bis heute.
Er selber ist genau zu der anderen Seite gewechselt und jagd Serienmörder.

Winter ist sehr speziell. Darum hing er auch seinen Job beim FBI an den Nagel und macht sich als Profiler selbständig. Sein guter Ruf und  seine Erfolgsquote reicht über die Grenzen Kaliforniens hinaus. 
In London sind vier Frauen einem perfiden und sadistischen Täter in die Hände gefallen.
Nun ist eine fünfte Frau verschwunden und die Londoner Polizei holt Winter zur Unterstützung. Der Täter lässt die Frauen zwar am Leben, jedoch „Leben“ sie nicht mehr.
Grausam verstümmelt und misshandelt vegetieren sie nur noch ohne Seele vor sich hin.

Ja und hier ist das erste Manko.  Winter bearbeitet den Fall quasi im Alleingang. Die Kollegen werden teilweise von ihm nicht mit Informationen versorgt und wenn sie versuchen ebenfalls zu kombinieren zählt nur Winters Einschätzung. Dabei fand ich persönlich die Figur von Hutcher interessant und hätte gerne mehr von ihm gelesen.

Brilliant wiederum ist das analytische denken von Winter. Für mich war es sehr spannend Winters Denkweise zu verfolgen. Wie er sich in die Denkweise des Täters hineinversetzte war sehr beeindruckend und war sehr gut recherchiert. 

Im zweiten Erzählstrang lernt man den Entführer und sein fünftes Opfer kennen.
Hier das zweite Manko.
Trotz aller Grausamkeiten, sadistischer Veranlagung, Verabscheuung gegenüber dem Täter und Mitleid mit dem Opfer hatte ich keinen richtigen Bezug zu den Handlungen und den Charakteren. Ich kam mir immer wie ein unbeteiligter Beobachter vor.

Doch hier hat der Autor es dennoch verstanden Spannung zu erzeugen und mich als Leser geschickt verwirrt.

Das Ende kam mir etwas sehr schnell. Plötzlich war alles klar. Winter bricht noch kurz ein paar Gesetze und ist natürlich der Sieger. Das Gute siegt. Hier wären noch ein paar intensivere Hintergrund Gedanken interessant gewesen.

Für mich ein interesanter Psychothriller, der trotz kleiner Mankos Lust auf weitere Fälle von Jefferson Winter macht.