Rezension

Faszinierend und merkwürdig

Das Echo der Wahrheit - Eugene Chirovici

Das Echo der Wahrheit
von Eugene Chirovici

Bewertet mit 5 Sternen

James Cobb ist Psychiater und Buchautor, sein Spezialgebiet ist die therapeutische Anwendung von Hypnose. Nach einem Vortrag wird er von dem Multimillionär Joshua Fleischer angesprochen. Fleischer ist sterbenskrank und möchte endlich Klarheit über einen schicksalsträchtigen Abend vor Jahrzehnten in Paris, bei dem eine junge Frau ums Leben kam. Die Geschichte Fleischers lässt James Cobb nicht mehr los, aber er ruft auch die eigenen Geister der Vergangenheit hervor.

Eugene Chirovoci spielt mit Leichtigkeit mit dem Leser. Das Echo der Wahrheit liest sich nicht nur süffig und äußerst komfortabel. Das Buch liest sich von Anfang an spannend und bald ist man mittendrin in dem verzerrten Tanz rund um Wahrheiten und Erinnerungen. Kaum glaubt man dem Rätsel auf der Spur zu sein dreht sich die Geschichte und man muss seine Eindrücke wieder ganz neu sortieren. Das Rätsel, was mit der jungen Französin Simone damals 1976 in Paris passiert ist, gestaltet sich dicht und undurchsichtig. Joshua Fleischer und Abraham Hale, dessen Freund und Antagonist, sind Charaktere, die nicht leicht einzuordnen sind. Abhängig davon aus welcher Perspektive über die beiden berichtet wird, nehmen sie alle Schattierungen von schwarz bis weiß und dazwischen an. Aber auch James Cobbs Rolle in diesem Roman ist vielschichtig und interessant.

Das Echo der Wahrheit ist eine absolut faszinierende und merkwürdige Geschichte, im besten Sinne dieses Wortes.