Rezension

Faszinierende Gaming-Welt

Morgen, morgen und wieder morgen -

Morgen, morgen und wieder morgen
von Gabrielle Zevin

Bewertet mit 4 Sternen

Morgen, morgen und wieder morgen – Gabrielle Zevin

Ein ungewöhnliches, sehr auffälliges Cover – ein ganz besonderer Roman über Freundschaften, die 90er und die Entwicklung von Computerspielen.

Sadie, Sam und Marx sind ein unschlagbares Trio. Sie sind leidenschaftliche Gamer, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Außerdem sind sie beste Freunde. Da ihr Leben quasi aus Gaming und der Entwicklung von Computerspielen besteht, sind auch die Aufs und Abs ihrer Freundschaft eng an ihren beruflichen Erfolg geknüpft – und umgekehrt. Insgesamt sind es etwa zwanzig Jahre, die dieser Roman die Freunde auf ihrem Weg begleitet. Insofern ist es auch eine Geschichte der Computerwelt. Sadie und Sam lernt man bereits als Kinder kennen. Eine berührende Kontaktaufnahme und beginnende Freundschaft.

Tatsächlich dreht sich sehr viel um die Gaming-Welt. Man muss allerdings keinerlei speziellen Kenntnisse darüber haben. Die unterschiedlichen Spielwelten sind sehr faszinierend und spannend beschrieben. Ein ganz eigenes Universum, das nostalgische Gefühle hervorruft und in die 90er zurückversetzt.

Außerdem beschreibt die Autorin die sehr intensive Freundschaft zwischen Sadie und Sam. Sie bedeuten einander sehr viel, gerade dadurch sind sie auch extrem verletzlich und nicht jeder kann mit seinen Gefühlen gut umgehen. Immer wieder fragt man sich als Leser, ob da nicht doch mehr ist als Freundschaft zwischen den beiden. Aber was ist eigentlich wertvoller – Freundschaft oder Liebe? Manchmal hat dieser Roman auch geradezu philosophische Anwandlungen. Toll!

Nachdem ich das Buch zugeklappt hatte, war ich begeistert. So rund und komplex ist das Werk. So nahe ist man Sam und Sadie gekommen, als hätte man die Freunde tatsächlich über Jahrzehnte begleitet. Allerdings muss ich gestehen, dass ich für diesen Roman verhältnismäßig lange gebraucht habe. So richtig gefesselt hat er mich eher selten, bzw. dann eher gegen Ende. Für mich persönlich konnte ich doch immer wieder Längen feststellen.

Deswegen gibt es am Ende von mir 4 Sterne für einen wirklich faszinierenden und lesenswerten Roman.