Rezension

Faszinierende Reise durch Frankreich

Das Lavendelzimmer - Nina George

Das Lavendelzimmer
von Nina George

Bewertet mit 5 Sternen

Beim Film spricht man vom „Roadmovie“, würde dieses Buch verfilmt, wäre es wohl ein „Rivermovie“.

Jean Perdu hat über 20 Jahre neben sich her gelebt. Die unglückliche Liebe zu Manon hat sein Leben überschattet. In seiner „literarischen Apotheke“, die er auf einem Schiff, das am Seineufer festgemacht ist, betreibt,  hat er für viele andere schnell einen passenden Ratgeber. Nur für sich selbst hat er noch nichts gefunden, das die Wunden auf seiner Seele heilt.

Dann allerdings, als er einen Brief von Manon liest, den Sie ihm damals zum Abschied geschrieben und den er damals ungelesen in die hinterste Ecke seines Herzens und seiner Wohnung verbannt hat, krempelt er sein Leben um und begibt sich auf eine faszinierende Reise zu sich selbst und durch halb Frankreich.

 

Nina George spielt mit Worten, das es eine wahre Wonne ist. Man taucht ein in dieses Buch und bemerkt irgendwann, man spürt diesen  Geruch von Lavendel tatsächlich in der Nase.  Wenn ein Buch das schafft, hat der Autor bzw. in diesem Fall die Autorin, alles richtig gemacht.

Jean Perdu ist ein Mann, den ich selbst gerne kennengelernt hätte und in den ich mich bestimmt verliebt hätte. Sein Bücherschiff ist ein Traum und ich habe es sehr bedauert, dass es nur in diesem Roman existiert und vermutlich nicht im wahren Leben.

Auch die anderen Charaktere, seien es  Max, Catherine, Manon, aber auch alle, die keine Hauptrolle spielen, sind so wunderbar gezeichnet, dass man stetig mit Ihnen mit leidet oder auch lacht und sie am Ende der Geschichte eigentlich überhaupt nicht loslassen möchte. Genauso, wie die französische Landschaft.

Ich habe mich beim Lesen  sehr wohl gefühlt und mir direkt „Die Mondspielerin“ von Nina George besorgt. Ich bin sehr gespannt, ob auch dieses Buch mich derart begeistern kann.