Rezension

Faszinierende und kühne Außenseiterin

Sula -

Sula
von Toni Morrison

Bewertet mit 5 Sternen

"Sula" erzählt von einer intensiven und komplexen Freundschaft zwischen zwei schwarzen Mädchen, Sula und Nel, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Die Handlung erstreckt sich über die Jahre von 1920 bis 1940, und die Protagonisten wachsen im Kern in einer von Rassismus, Ungerechtigkeit und Segregation geprägten Welt auf. Mit der Zeit führen unterschiedliche Erfahrungen ihre Leben in verschiedene Richtungen.

Toni Morrisons Schreibstil ist offen und kompromisslos. Sie erschafft starke Charaktere und sorgfältig inszenierte Momente, die einen Sog für die Handlung erzeugen. Dabei gelingt es ihr, grausame und herzzerreißende Szenen einzufangen, die das Unrecht der Zeit widerspiegeln.

Die Figur Sula ist faszinierend – kühn, schroff und nicht unbedingt sympathisch. Eine kluge Frau, die sich gegen traditionelle Erwartungen an Frauen auflehnt und dadurch zum Außenseiter in der Gesellschaft wird. Dennoch fällt es schwer, nicht mit ihr mitzufühlen, besonders im Laufe der Jahre und mit zunehmendem Alter.

Morrison ist zweifellos eine Autorin, die bestimmte Aspekte des Lebens und der menschlichen Natur auf eine tiefgründige Weise zu verstehen scheint.