Rezension

Faszinierende Welt, in die es sich lohnt einzutauchen

Die Spiegelreisende - Christelle Dabos

Die Spiegelreisende
von Christelle Dabos

Bewertet mit 5 Sternen

Klapptext

Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch Spiegel reisen. Auf der Arche Anima lebt sie inmitten ihrer riesigen Familie und kümmert sich hingebungsvoll um das Erbe der Ahnen. Bis ihr eines Tages Unheilvolles verkündet wird: Ophelia soll auf die eisige Arche des Pols ziehen und einen Adligen namens Thorn heiraten. Was hat es mit der Verlobung auf sich? Wer ist der Mann, dem sie von nun an folgen soll? Und warum wurde ausgerechnet sie, das zurückhaltende Mädchen mit der leisen Stimme, auserkoren? Ophelia ahnt nicht, welche tödlichen Intrigen sie auf ihrer Reise erwarten, und macht sich auf den Weg in ihr neues, blitzgefährliches Zuhause.
(Quelle: Insel Verlag)

Eigene Meinung

Mit diesem Buch taucht man ein in eine fantastische und fantasiereiche Welt, die einen von der ersten Seite an gefangen nimmt. Vor allem überzeugt dieses Buch mit seinen neuen Ideen, die eine einzigartige Welt schaffen. Ein Schal, der einem Haustier gleicht und Gebäude, die eigene Gefühle haben, gehören genauso dazu wie Türen, die überall hinführen und die Möglichkeit durch Spiegel zu reisen. Dem Leser erwarten mit diesem Buch viele liebevoll ausgearbeitet Details, die einem in eine fremde Welt entführen aus der man niemals auftauchen möchte.
Grade diese vielen Details führen besonders im Mitteilteil des Buches dazu, dass von der Geschichte her nicht wirklich viel passiert und man stellenweise das Gefühl hat, dass der Lesefluss etwas zäh wird. Denn hier wird viel erklärt und erläutert. Dies ist sicherlich notwendig um diese komplexe Welt richtig einzusteigen. Dennoch frage ich mich rückblickend, ob man nicht einige Informationen erst in den Folgebänden einführen hätte können. Es war zwar alles sehr interessant aber stellenweise doch schon viel zum Verdauen. Dies dürfte Leser, die sonst keine so komplexen Geschichten lesen, sicherlich leicht abschrecken, auch wenn der Schluss für vieles entschädigt.
Wie es sich heutzutage leider schon für eine mehrteilige Reihe gehört, ist dieser Band nicht in sich abgeschlossen. So bleibt das Ende sehr offen und lockt mit unerwarteten Wendungen, die es fast unmöglich machen sich nicht auf den zweiten Band zu freuen.
Besonders schön fand ich an diesem Buch Ophelias Charakter. In dieser Weise ist mir ihre Persönlichkeit noch in keinem Roman begegnet. Sie war mir von Anfang an symphatisch mit ihrer leichten Tollpatschigkeit und ich bewundere ihre Stärke sich nicht zu verbiegen und immer sie selbst zu sein. Und dies ist wahrlich nicht einfach bei den ganzen Gefahren, die auf sie am Pol warten.
Interessant fand ich auch Thorns Charakter. Er ist ein Meister der Manipulation und sein Verhalten hat mich an einigen Stellen geschockt und sprachlos zurückgelassen. Und dies keinesfalls in negativer Weise. Nein, dieser Charakter ist so präzise ausgearbeitet, dass alles zusammenpasst, auch wenn man an vielen Stellen nicht mit seiner Reaktion rechnet.
Zusammen mit den toll ausgearbeiteten Charakteren und der fantastischen neuen Welt, ist dies ein absolutes Highlight, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Fazit

Mit diesem Buch findet man eine Geschichte mit einer fantastischen Welt, die von Ideenreichtum nur so glänzt. Man ist sofort gefangen von der liebevollen Ausarbeitung und kann auch über längere Erklärungen und Erläuterungen dieser Welt gut hinwegschauen. Hier kann ich eine ganz klare Kauf- und Leseempfehlung geben.