Rezension

Fauler Zauber

Fauler Zauber - Diana Wynne Jones

Fauler Zauber
von Diana Wynne Jones

Bewertet mit 5 Sternen

Derkholm wird jedes Jahr von einer Horde Pilger überfallen, die aus der Parallelwelt rüberkommen, um für viel Geld ein Fantasy-Abenteuer zu erleben. Die Bewohner von Derkholm jedoch finden dies so gar nicht gut. Ausnahmslos alle wollen endlich ihre Ruhe und fangen an zu protestieren. Zauberer, Drachen, Zwerge, Elfen und vor allem die Bauern wollen, dass die Pilgerfahren ein Ende haben. Doch der mächtige Mr. Chesney, der die Fahren organisiert, will von all dem nichts wissen und schickt die ersten Gruppen los. 
Derk, der dieses Jahr die Aufgabe übernehmen soll, den Dunklen Fürsten zu mimen, ist mit seinen Aufgaben überfordert. Ihm zur Seite stehen seine Kinder Blade und Shona, die ihn mit allen Mitteln unterstützen. Aber auch seine Greife übernehmen einiges an Arbeit. 
Bis die Protestierenden anfangen, die Pilgergruppen zu untergraben und damit das komplette Chaos entsteht.

 

So ein herrlich schräges Abenteuer habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

Die Autorin erzählt mit einer Leichtigkeit die Geschichte von Derk, der von einem Orakel dazu bestimmt wurde, als Dunkler Fürst die Hauptrolle in dem Spektakel zu übernehmen, dass alljährlich über Derkholm hereinbricht. 

 

Derkholm ist eine Welt, die vor Magie nur so strotzt. Zauberer, Elfen, Drachen, Zwerge und vieles mehr beherbergt diese Welt. Die Parallelwelt, die Erde, und insbesondere der skrupellose Mr. Chesney beuten Derkholm aus. Es werden Pilgerfahrten organisiert, d. h. das Gruppen von Fantasy-Abenteuer-Interessierten sich zusammenschließen, viel Geld bezahlen, um dann in Derkholm live zu erleben, wie es ist, in einer Fantasy-Welt zu leben.

 

Die Bewohner Derkholms sind davon aber nicht begeistert. Die Pilgergruppen zerstören die Landschaft, essen zu viel und sind auch sonst sehr nervig. Jeder will eigentlich, dass dies alles ein Ende hat.

 

Derk, der den Dunklen Fürsten spielen soll, ist hoffnungslos überfordert mit den Vorbereitungen. Er soll die Pilgerfahrten organisieren, Hinweise verstecken, sein Zuhause so umbauen, dass es einer Burg gleicht, Schlachten planen, Banditen für Überfälle buchen usw. Derk ist dafür aber gar nicht der Typ. Die Autorin beschreibt ihn leicht naiv, er will sich eigentlich nur seinen Forschungen widmen und neue Kreaturen erschaffen.

 

Ich habe oft lachen müssen, konnte ich mir bildlich vorstellen, wie das Chaos immer weiter auf seinen Höhepunkt zusteuert. Derk tat mir so leid, weil er einfach heillos überfordert war. Er bekommt zwar Hilfe von seinen Kindern, doch sind diese ganz nach ihrem Vater geraten und auch nicht gerade organisatorische Talente. 

 

Die Geschichte bedient alle Klischees einer typischen Fantasy-Geschichte und widerlegt sie auch gleichzeitig. Aber vor allem ist es einfach anders und herrlich schräg. Für Fantasy- und Magieliebhaber definitiv ein Genuss.

 

Meggies Fussnote:

Ein richtiges Lesevergnügen.