Rezension

Fayra lädt zum Träumen ein

FAYRA - Das Herz der Phönixtochter - Nina Blazon

FAYRA - Das Herz der Phönixtochter
von Nina Blazon

Bewertet mit 4 Sternen

Allgemeines:

Endlich ist es wieder soweit: Ein neues Buch der deutschsprachigen Autorin Nina Blazon ist bei cbt erschienen. Es ist genau wie das 2016 ebenfalls bei cbt aufgelegte Silfur – Die Nacht der silbernen Augen (Rezi HIER) ein Kinderbuch, das vom Verlag ab einem Lesealter von 10 Jahren empfohlen wird. Fayra – Das Herz der Phönixtochter hat 464 Seiten und ein Cover, das ähnlich wie das von Silfur aufgebaut worden ist. Obwohl beide Cover gänzlich andere Farben haben, so entsteht beim genaueren Hinsehen doch der Eindruck, dass der Verlag auf eine ähnliche Gestaltung geachtet hat. Die für Fayra gewählten Farben wirken herbstlich und ziehen sofort die Blicke aufmerksamer Leser auf sich.

Inhalt:

„Das Erbe der Phönixdrachen

Die 12-jährige Anna-Fee hat mit ihren Eltern vor Kurzem eine schicke Wohnung in einem alten Herrenhaus bezogen. Im verwunschenen Garten des Anwesens begegnet sie nach einer Sturmnacht einem rätselhaften Mädchen. Fayra wurde von einem durchtriebenen Jäger aus einer Parallelwelt hierher gelockt, denn als Tochter eines von Phönixdrachen abstammenden Königs besitzt sie begehrte magische Kräfte. In einem Wettlauf gegen die Zeit suchen die Mädchen nach einem Feuertor, das Fayra wieder nach Hause und in Sicherheit bringt …“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Wenn ihr meinen Blog schon länger verfolgt, dann wisst ihr bestimmt, dass Nina Blazon zu meinen liebsten Autorinnen zählt. Eigentlich mag ich alles, was sie schreibt. Faunblut, Ascheherz, Der dunkle Kuss der Sterne und Der Winter der schwarzen Rosen habe ich nahezu verschlungen. Silfur war im vergangenen Jahr für mich Nina Blazons erstes Werk aus der Kategorie Kinderbuch. Und auch Silfur habe ich geliebt. Nach der Lektüre war mir klar, dass Blazon nicht nur für junge Erwachsene oder Erwachsene (siehe Roman Liebten wir ), sondern auch für Kinder schreiben kann und sollte. Aus diesem Grund waren meine Erwartungen an ihr neues Kinderbuch recht hoch. Bereits der Titel machte mich neugierig, hatte ich doch erst vor kurzem die ersten beiden Bände von Das Reich der sieben Höfe beendet, in denen die Protagonistin ganz ähnlich hieß, nämlich Feyre. Auch das habe ich als positives Zeichen gewertet. Ich war also voller Vorfreude und begann mit dieser positiven Einstellung, Fayra zu lesen.

Fayra hat mich erneut begeistern können. Aber nicht so sehr wie Silfur. Warum ist das so?

Fayra ist ein tolles Kinderbuch. Ein Buch zum Träumen und Vorlesen. Zum Selberlesen und zum Eintauchen in magische Welten. Aber ihm fehlte in meinen Augen das gewisse Etwas. Ich habe es sehr gerne gelesen, ja nahezu verschlungen. Nachdem ich es beendet hatte, blieb aber das Gefühl zurück, dass „meine“ tolle Nina Blazon mich irgendwie enttäuscht hatte. Nicht, weil die Geschichte nicht fabelhaft oder das Buch nicht logisch oder faszinierend gewesen wäre. Nein, schlicht und ergreifend, weil das Buch nicht genauso gut war wie die bisherigen Bücher Blazons. Versteht mich bitte nicht falsch ich würde Fayra ohne zu zögern zum Lesen empfehlen. Aber es ist eben kein 5-Herzen-Buch, weil es in meinen Augen etwas weniger gut ist als alles, was ich bisher von Blazon gelesen habe. Diese Kritik ist natürlich eine Kritik auf sehr hohem Niveau. Wenn ich noch nichts anderes von Blazon gelesen hätte, würde ich ohne zu zögern fünf Herzen vergeben.

Blazons Schreibstil ist kindgerecht, wirkt dabei aber nicht platt oder zu einfach. Ein 10-jähriges Kind braucht für die 464 Seiten Durchhaltevermögen oder muss schon etwas mehr Leseerfahrung haben, da nicht nur der Umfang des Buches, sondern auch die Handlung komplexer gewählt ist. Ich hätte Fayra vermutlich eher ab 12 Jahren empfohlen – in diesem Alter bringen die fantasievollen Abenteuer inhaltlich immer noch Spaß. Auch für Erwachsene ist Fayra ein facettenreiches Buch über Träume, Fantasie, Mut und Freundschaft. Blazon versteht es, ihre Leser auf verschiedenen Ebenen anzusprechen und malerische Bilder zu kreieren. Sie spielt mit Worten und erschafft mit Fayra einen Einzelband, der in sich geschlossen wirkt und trotzdem eine großartige Geschichte entwirft.

Fazit:

Nina Blazon konnte mich persönlich mit Fayra – Das Herz der Phönixtochter nicht ganz so sehr begeistern wie sonst. Anstatt fünf Herzen vergebe ich also zur Abwechslung einmal nur vier an ein Buch von ihr. Fayra lädt zum Träumen ein und nimmt seine Leser mit auf spannende und rasante Abenteuer. Freundschaft, Mut und Fantasie spielen eine große Rolle in Blazons neustem Kinderbuch.