Fehlende Spannung
Zunächst fand ich es super, dass das Buch direkt mit dem bereits auf dem Klappentext angekündigten Geschehen anfing. Allerdings wurde kurz danach die ganze Geschichte etwas langatmig.
Ein wenig Abwechslung haben die Erzählperspektiven von Museumskurator Becker und Künstlerfreundin Grace sowie Zeitungsartikel und Tagebucheinträge der Künstlerin Vanessa Chapman gebracht.
Die ganze Geschichte war recht atmosphärisch, der Haupthandlungsort ist eine Gezeiteninsel an der Küste Schottlands, die aufgrund dessen nicht immer erreichbar ist.
Mein größter Kritikpunkt ist eigentlich die fehlende Spannung. So richtig hat mich das Buch nur auf den ersten dreißig und den letzten fünfzig Seiten gepackt. Da es als Spannungs-Highlight beworben wird, waren meine Anforderungen dementsprechend hoch und sie wurden leider nicht erfüllt.
Man erfährt viel über das Leben der Künstlerin und anderer Personen. Allerdings rückt das den Knochenfund meiner Meinung nach oft so in den Hintergrund, dass ich fast schon vergessen hatte, dass es ja ein Krimi ist.
Die Handlung sowie die Auflösung fand ich recht vorhersehbar, das Ende lässt dem Leser jedoch noch ein bisschen Interpretationsspielraum. Die ganze Geschichte ist letztendlich doch recht einfach gestrickt und hat keinen wirklichen psychologischen Twist.
Ich würde das Buch nicht unbedingt Krimifans empfehlen, sondern eher Personen, die gerne atmosphärische Bücher mit speziellen Charakteren und einer Prise Spannung lesen.