Rezension

feinfühlig

Senf mit Safran -

Senf mit Safran
von Kaveh Ahangar

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext / Inhalt:

Der Erste Golfkrieg beendet die Kindheit eines iranischen Jungen, der nach seiner Flucht auf sich allein gestellt mit dem "exotischen" deutschen Alltag fertig werden muss.
Die sehr persönliche Sicht des Jungen legt einige Aspekte bloß, die westliche Regierungen im Hinblick auf ihre Beteiligung am Golfkrieg meist verschweigen. Mit scharfer Beobachtungsgabe demaskiert er genauso die Integrationsbemühungen und den latenten Rassismus in Deutschland. Während er sprachliche Barrieren überwindet, kommt es immer wieder zu – meist lustigen – Missverständnissen zwischen den so unterschiedlichen Kulturen. Dabei entsteht die Fragestellung, wo ein Flüchtling zu Hause ist, und wie man beim Pendeln zwischen diesen Kulturen seine Antworten findet.
Senf mit Safran ist eine tagebuchähnliche Geschichte, welche auf wahren Erlebnissen von Emigranten beruht.

Cover:

Das Cover ist recht einfach gehalten und auch recht stilisiert mit verschiedenen Figuren und Elementen, die teils abstrakt und künstlerisch wirken und zugleich auch nachdenklich stimmen. verschiedene Farben und angedeutete Vögel zieren das Cover. 

Meinung:

Dies ist die Geschichte eines Jungen aus dem Iran, der hier alles neu wieder kennenlernt und man ihn in alltäglichen Situationen begleitet. Die Hürde der Sprache, verschiedenen Konfrontationen und vielem mehr ist man hier ausgeliefert. 

Das Buch ist in zwei große Teile gegliedert und diese in sich in weitere kurze Kapitel, welche eine angenehme Länge haben und so einen guteben Lesefluss zulassen. Die Kapitel sind in alltägliche Situationen und Schilderungen gegliedert wie Schule, Sprache, Sexualität, Heimweh und vieles mehr. Die Kapitelüberschriften sind passend und stimmig ausgewählt. 

Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich gut lesen. Die Schilderungen des Jungen aus der Ich-Perspektive wirken authentisch und berühren zugleich. Bewegend und emotional begleitet man hier alltägliche Situationen und wird in die Geschehnisse und Erlebnisse hineinversetzt, die zugleich zum Nachdenken anregen.

Inhaltlich möchte ich hier jedoch nicht zu viel verraten und halte mich daher mit weiteren inhaltlich Details zurück.

Man merkt hier auch die gewaltigen kulturellen Unterschiede die Aufeiandertreffen, die Auseinandersetzungen und Konfrontationen die es im Alltag gibt. Barrieren und Schmerz, aber auch Interaktion, Integration und vieles mehr. Feinfühlig und sensibel werden hier verschiedenste Dinge geschildert und so eine Brücke zwischen den Kulturen geschaffen. 

Mich hat diese Geschichte tief beeindruckt, berührt und auch ein wenig nachdenklich gestimmt. 

Die Schilderungen sind gut umgesetzt. Die Ich-Perspektive ist gut gewählt. Man merkt, dass gut recherchiert bzw. die Erlebnisse aus nächster Nähe geschildert werden. 

Fazit:

Bewegend und beeindruckend zugleich... mit feinfühligen Beschreibungen und authentischen Schilderungen.