Rezension

Feinsinniger Psychothriller für Querbeet-Leser

Das Therapiezimmer -

Das Therapiezimmer
von Aimee Molloy

Bewertet mit 4 Sternen

Diesen Roman würde ich als feinsinnigen Psychothriller bezeichnen. Die Autorin verwendet die Technik der „unzuverlässigen Erzählstimme“. Was damit genau gemeint ist, kann ich an dieser Stelle nicht erklären ohne zu spoilern. Aber wer das Buch liest, wird es erkennen und vielleicht genauso darüber staunen wie ich.

Eine der Grundideen dieses Buches: Therapiesitzungen, die belauscht werden. Einerseits ist das gruselig, andererseits muss ich zugeben, dass ich bei so etwas selbst manchmal gern Mäuschen spielen würde. Außer diesem Thema hält der Roman noch die eine oder andere Überraschung bereit.

Die handelnden Personen sind mir zwar nicht ans Herz gewachsen, aber völlig unsympathisch sind sie mir auch nicht. Auf jeden Fall haben sie meine Neugier geweckt. Ich wolle wissen, wie es mit ihnen weitergeht.

Die Autorin hat es verstanden, die ganze Story sehr spannend zu halten. Viele Perspektivwechsel haben dazu beigetragen. In den ersten beiden Teilen gab es den einen oder anderen „Twist“, der das ganze sehr dynamisch machte.

Es blieb zwar bis zum Ende hin spannend, so dass ich mich nicht gelangweilt habe. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass im letzten Teil ein wenig „die Luft raus“ war. Ich hätte noch einen „Superknaller“ erwartet oder zumindest einen noch heftigeren Showdown.

Nichtsdestotrotz wurde alles schlüssig beendet. Der Sprachstil hat mir gefallen. Zwar war er nichts Besonderes, doch hat er sich angenehm gelesen und zur Handlung gepasst.

Auf dem Klappentext hinten steht: „Wahrscheinlich der spannendste Roman, den sie dieses Jahr lesen werden.“ A. J. Finn. Ich finde die Behauptung ziemlich vermessen.

Fazit: Ein solides Werk. Für eine Querbeet-Leserin wie mich eine spannende Psycho-Lektüre. Wer ein wenig Nervenkitzel, aber nicht zu harte Schocker, mag, wird dieses Buch gern lesen.