Rezension

Feminismus und Freundschaft

Das weibliche Prinzip - Meg Wolitzer

Das weibliche Prinzip
von Meg Wolitzer

Bewertet mit 4 Sternen

Der Leser begleitet nicht nur Greer, wie sie wichtige Weichen in ihrem Leben stellt, sondern auch ihren Freund Cory und ihre Freundin Zee. Auch von Faith erfährt man viel in Rückblenden. Und es wird deutlich: Selbst wenn man sich dem Feminismus mit Haut und Haaren verschrieben hat, ist man doch immer noch ein Mensch und nicht frei von Fehlern. Interessant sind auch die ganzen moralischen Fragen, die im Buch aufgeworfen werden. Zum Beispiel in Bezug darauf, wie Feminismus überhaupt finanziert werden kann. Ist Feminismus, der von einer großen Investment-Firma finanziert wird, guter Feminismus?

Besonders beeindruckt hat mich die Figur von Faith Frank, obwohl sie mir gar nicht so sehr sympathisch ist. Was ich gut an ihr finde ist die Art, wie sie anderen Frauen und jungen Mädchen den Glauben an sich selbst gibt und diese unterstützt. Da braucht es oft weniger als man glaubt, ein paar Worte können ein ganzes Leben verändern.
Insgesamt ein gutes Buch, das sich sehr angenehm liest. (Bis auf eine Stelle. Da hat die Autorin leider mein Herz gebrochen. Ich weiß nicht, ob ich ihr das verzeihen kann.) Aber irgendwie hat mir etwas gefehlt zum „sehr gut“. Vielleicht liegt es daran, dass „Die Interessanten“ eines meiner absoluten Lieblingsbücher der letzten Jahre ist und ich es im Kopf natürlich verglichen habe mit „Das weibliche Prinzip“. Und manchmal waren mir da zu viele Parallelen, Greer und ihre Beziehung zu Cory haben mich an Jules und Dennis erinnert. Die Figuren und ihre Beziehungen zueinander sind aber bei weitem nicht so faszinierend wie in „Die Interessanten“.

Fazit: Ich habe das „Das weibliche Prinzip“ sehr gerne gelesen und empfehle es weiter, aber im Vergleich zu „Die Interessanten“ ist es doch schwächer, deswegen geben ich 4 Sterne.