Rezension

Feral Moon - die rote Kriegerin

Feral Moon 1: Die rote Kriegerin - Asuka Lionera

Feral Moon 1: Die rote Kriegerin
von Asuka Lionera

Bewertet mit 5 Sternen

Alle Bände der dramatisch- düsteren Reihe:

1. Feral Moon - die rote Kriegerin
2. Feral Moon - der schwarze Prinz (erscheint im Juli 2018)
3. Feral Moon - die brennende Krone (erscheint im August 2018)
Wenn deine Gefühle zur größten Gefahr für dich werden.

Als Frau hat Scarlet nach dem Tod ihres Vaters, dem Clanführer der Roten, nicht viele Möglichkeiten. Die Welt, in der sie lebt, ist ein gefährlicher Ort, an dem hungrige Bestien in den Wäldern lauern – starke und unzähmbare Kreaturen. Einzig die hohen Mauern der Städte, in denen die Frauen leben müssen, versprechen ein Minimum an Sicherheit. Aber Scarlets rebellisches Herz sehnt sich nicht nach Schutz, sondern danach zu kämpfen. Und nach ihrem besten Freund: Tristan, dem Sohn des neuen Clan-Führers. Für ihn ist sie bereit alles zu riskieren: ihre Zukunft, ihr Leben und ihre Liebe.
kleine Einblicke in´s Buch:

Seit wir als Kinder den Geschichten meiner Großmutter über verlorene Welten, tapfere Ritter und geraubte Jungfrauen gelauscht haben, bin ich seine Prinzessin und er mein Prinz. Koseworte, ausgesucht von Kindern, die ihre wahre Bedeutung nie erfasst haben. Und jetzt, da wir sie begreifen, sind sie so fest in uns verankert, dass wir sie nicht mehr loslassen wollen.
1%

"Eines Tages wirst du fallen, Scarlet", murmelt er, wobei er weiter vor mir zurückweicht. "Und du kannst darauf wetten, dass ich da sein werde, um deinen Fall zu bejubeln."
Ich begegne seinem Hass nach außen hin ungerührt und beobachte seinen Rückzug, ohne eine Miene zu verziehen.
Er hat unrecht. Ich bin bereits gefallen; ich war ganz unten und jeder konnte auf mich hinabblicken. Und das haben sie getan, als ich mit entblößtem Rücken auf dem Dorfplatz kniete und auf den nächsten Peitschenhieb wartete. Sie haben versucht mich zu brechen - und sie hätten es beinahe geschafft. Doch letztendlich gelang es ihnen nicht. Ich konnte wieder aufstehen und kämpfte mich zurück nach oben. Ich habe nicht aufgegeben. 
Nie wieder werde ich fallen. Für nichts und niemanden.
Ich bin eine Waffe; kalt, scharf und gefühllos.
39%

Sie sollte mir gehören. Mir allein. Es kümmerte mich nicht, was die anderen darüber dachten - oder ob sie mich auch wollte. Mir ostegal, dass es einen anderen für sie gab und sie am liebst so tat, als würde sie mich nicht kennen. All das ließ ein Verlangen nach ihr nur noch größer werden.
Im Laufe der Zeit geriet Scarlet bei meiner Mutter und Caleb in Vergessenheit.
Nicht jedoch bei mir.
Es verging nicht ein Tag, an dem ich nicht an sie dachte und bei ihr sein wollte.
86%

meine Meinung:

Wie sie es nur immer wieder macht?
Egal welches Buch ich bisher von Asuka Lionera gelesen habe - alle haben mich in ihren Bann gezogen und total geflasht!
Und wie soll es auch anders sein, hat sie hier wieder ein Fantasyauftakt geschaffen, der einfach (fast) perfekt ist.
Warum ich ein -fast- in Klammern stehen haben, erkläre ich euch später :)

Zu allererst möchte ich auf die Protagonisten eingehen, die allesamt authentisch und absolut gelungen sind. Egal ob wir es mit Scarlet, Tristan, Ash, Caleb, Jyde, Brianna oder vielen anderen zu tun haben. Ihre Charaktere passen perfekt zu ihrer Darstellung und ihrer Person.

Scarlet als unsere Hauptprotagonistin ist schnippisch, mürrisch, kokett und sehr verbissen. Sie weiß genau was sie möchte und es ist ihr nach außen hin egal was andere über sie sagen. Innen allerdings ist sie ein zarter, gefühlvoller Charakter der sein ganzes Leben noch nicht richtig Liebe erfahren durfte da ihre Eltern und ihr Bruder viel zu früh starben. Einzig Tristan, ihr Freund aus dem Sandkasten ist immer für sie da. 
- Hier allerdings haben wir schon eine kleine Einschränkung, da er zwar immer für sie da ist, aber ihre Treffen immer heimlich stattfinden, da es nicht gerne gesehen ist. Er als Sohn des Clanoberhauptes ist zu anderem bestimmt!

Tristan ist ein junger Mann, der scheint in Scarlet verliebt zu sein. So scheint es zumindest und es ist auch sehr glaubwürdig erzählt. Allerdings kamen mir hier schon sehr früh die Zweifel, da man anhand dem Weitenentwurf annehmen kann dass er ja auch keine andere Frau kennt die ihm und seinem Alter gerecht wird. Deshalb war er für mich zwar sympathisch, aber nicht wirklich ein Favoourite für den Posten des Liebenden. Hier gilt es einfach mehr über ihn zu erfahren und ihn einfach besser kennen zu lernen.

Ash ist hier der Retter in der Not und wie sich später herausstellt auch ein wahrer Prinz.
Bereits von Anfang an spürte ich, dass er wohl nicht nur ein Geheimnis mit sich rum trägt da er einfach zu Geheimnisvoll wirkt. Ich als Leserin war von Anfang an schwer beeindruckt von ihm und fühlt mich ihm sehr nahe - näher als zu Tristan weshalb ich durchaus verstehen konnte weshalb die erste Begegnung zwischen Scarlet und ihm auch sie etwas durcheinander bringt.
Er hat einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt und er bringt ihr auch den nötigen Respekt gegenüber was ich doch sehr in diesem Buch zu schätzten gewusst habe (aber auch hierzu später mehr!).

Kommen wir aber nun zu dem, was mich in diesem Buch echt nieder geschmettert hat- der Weitenentwurf!
Natürlich mag es daran liegen, dass ich für dieses Genre dann doch das gehobenere Alter habe - aber wir kann man sich eine Zukunft kreieren in der die Frauen nichts wert sind? Sicherlich hätte mir das nichts ausgemacht, wenn wir hier eine absolute Fantasywelt vor uns hätten ohne jeglichen Vergleich zur Realität. Aber wenn auf einer Reise Autowracks zu sehen sind, ich unterirdische Labore entdecke und Pistolen und andere Handfeuerwaffen der Vergangenheit angehören, scheint es mir doch, dass es sich um einen sehr realen, zukünftigen Weitenentwurf zu handelt. Sowas zu lesen erschreckt mich zutiefst!
Wenn ich mir heute vorstelle, die Welt geht warum auch immer unter und wir landen in dieser Welt fände ich das mehr als schrecklich und haben eigentlich keine passenden Worte hierfür. 
Klar, ist dies nur ein Nebenkapitel um die eigentliche Geschichte - aber keines was ich mit meinem Alter gerne lese.

Weiterhin hat die Geschichte den ein oder anderen Logikfehler, was ich eigentlich nicht von der Autorin gewohnt bin. Aber darüber sehe ich erstmal hinweg, da sich die Fehler ganz schnell noch in einem der beiden anderen Bände klären lassen können.

Fazit:

Dieses Buch ist so unglaublich gut, dass ich über mein persönliches Schreckensszenario hinweggesehen kann und das Buch mich trotzdem verdammt gut unterhalten konnte. Ohne dies hätte es durchaus meinen Highglightstern verdient - doch diesen büßt das Buch jetzt erstmal ein.

Die rote Kriegerin hat noch zwei Teile in der sie zeigen kann was sie drauf hat und ob sie aus der kaputten Welt etwas besseres machen kann!
Ich bin bereit ...