Rezension

Ferrante die Vierte

Die Geschichte des verlorenen Kindes - Elena Ferrante

Die Geschichte des verlorenen Kindes
von Elena Ferrante

Bewertet mit 4 Sternen

Mit „Die Geschichte des verlorenen Kindes“ geht die Geschichte von Elena und Lila in die vierte und letzte Runde. Ich bin unschlüssig, was ich über die ganze Reihe sagen soll. Dies liegt unter anderem auch an diesem Abschlussband, von dem ich mir etwas mehr erwartet hatte. Die Autorin spannt einen Bogen und lässt ihre Heldinnen wieder dort landen, wo sie als Mädchen am Anfang ihrer Freundschaft gestartet sind. Das ist dramaturgisch durchaus interessant. Aber ich hatte zwischendurch immer mal das Gefühl, die Geschichte würde vor sich hinplätschern und nicht so richtig zu einem Höhepunkt kommen. Geschweige denn, dass alle losen Enden aufgenommen wurden.

Das Leben der Frauen war geprägt von Enttäuschungen, unerreichten Wünschen, gescheiterten Plänen und Hoffnungen. Was haben die Frauen aus ihrem Leben schließlich gemacht? Was haben sie zurückgelassen? Was verloren? Die Freundschaft hat alles überdauert. Das italienische Flair kommt schön durch bei vielen Szenen aber dennoch habe ich mich irgendwie beim Lesen von den Figuren entfernt, war nicht mehr wirklich berührt von ihnen.

Hervorheben möchte ich nochmal, dass die Covergestaltung kongenial war – bei jedem der vier Bücher – und dass die Werbekampagne diese Buchreihe mehr gehypt hat als alles, was in den letzten Jahrzehnten aus Italien auf den Deutschen Markt kam. Das Geheimnis um die Identität der Autorin bleibt bestehen. Ich denke aber nicht, dass es sich hier um eine wirkliche Autobiographie handelt.