Rezension

Fesselender Thriller - Typisch skandinavisch

Die Menschen, die es nicht verdienen
von Michael Hjorth Hans Rosenfeldt

Bewertet mit 5 Sternen

In einem Klassenzimmer wird eine männliche Leiche gefunden, die mit einem Bolzenschuss in den Kopf hingerichtet wurde. Auf dem Rücken ist ein Fragebogen befestigt, mit dem Ergebnis: „Nicht bestanden“. Torkel Höglund und sein Team werden zu diesem Mord gerufen und erkennen, dass das Opfer der Star einer Dokusoap ist. Während die Ermittlungen beginnen kommt es zu weiteren Mordfällen, und es scheint, als wolle der Mörder über die fehlende Bildung von Menschen im Rampenlicht spotten. Eine spannende Jagd beginnt, denn es gibt noch mehr Menschen, die es, wenn es nach dem Mörder geht, nicht verdienen…

Michael Hjort und Hans Rosenfeldt sind ein skandinavisches Autorenduo, denen mit „Die Menschen, die es nicht verdienen“ ein spannender Thriller gelungen ist, den man kaum aus der Hand legen möchte. Es ist bereits der fünfte Fall des Ermittlerteams um Torkel Höglund und den Psychologen Sebastian Bergmann, doch auch wenn die vorherigen Fälle nicht bekannt sind, kommt man schnell in die Story rein. Diese ist nicht nur hochspannend, sondern behandelt eine interessante Thematik, nämlich die Vorbildfunktion von Menschen im Rampenlicht.

Den beiden Autoren gelingt es nicht nur die Ermittler gut darzustellen und authentisch wirken zu lassen, sondern bieten immer wieder Einblick in die Gedanken des Mörders. Dieser beschreibt seine Beweggründe, bleibt aber trotzdem anonym, sodass man bis zum Ende miträtseln kann. Die Charaktere sind alle interessant gestaltet und ihre Geschichten werden neben den Ermittlungen dargestellt. Jeder der Ermittler hat seine eigene Geschichte, Hintergründe die ihr Verhalten erklären und seine eigenen Laster und Probleme. Insbesondere die Verstrickungen untereinander macht die Arbeit in einem Team immer wieder schwierig, aber durchaus realistisch.

Obwohl meiner Erfahrung nach skandinavische Krimis und Thriller häufig schwere Kost sind und oftmals durch blutrünstige Morde hervorstechen, ist dieser eher leicht verdaulich. Das liegt vor allem am angenehm zu lesenden Schreibstil, der das Buch zu einem wahren Pageturner macht. Auch wenn grausame Morde, insofern Morde nicht grausig sein können, fehlen, ist er doch typisch skandinavisch, was vor allem die Ermittler mit ihren Einzelschicksalen bewirken. Insgesamt ist der Roman absolut zu empfehlen, da er rasant voranschreitet, immer wieder für Überraschungen gut ist und am Ende schockiert. Für Krimi und Thrillerfans absolut zu empfehlen!