Rezension

Fesselnd bis zur letzten Seite

Sturmfeuer - Tim Erzberg

Sturmfeuer
von Tim Erzberg

Bewertet mit 5 Sternen

Während einer Segelregatta in der „Optimisten-Klasse“ für Kinder, verschwindet der zehnjährige Nils Michelsen aus seinem Boot. Man hat ihn bei einem Wendemanöver, wie die Auswertung von Videas und Fotos später zeigt, noch im Blick und dann findet man nur mehr das leere Boot. Eine Suchaktion bleibt ohne Erfolg. Wenig später wird der Vater des Kindes tot am Fuße der Klippen von Helgoland gefunden. Unfall oder Selbstmord? Und warum verhält sich Frau Michelsen so seltsam?

 

Für Anna Krüger, die Polizistin auf der Insel, sind dies ein wenig zu viele Zufälle. Als sie dann noch den verschwundenen Jungen zu sehen glaubt, beginnt sie intensiv zu recherchieren.

 

Dabei stößt sie auf ein lange gehütetes Geheimnis, das auch sie in Gefahr bringt.

 

Meine Meinung:

 

In diesem zweiten Fall für Anna Krüger und Paul Freitag bleibt die Spannung die ganze Zeit recht hoch. Obwohl ich recht bald die Zusammenhänge zwischen den fett gedruckten historischen Einschüben und dem Tod von den beiden Michelsens in der Gegenwart erkannt habe, hat mich die Auflösung gefesselt.

 

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Jede bzw. jeder hat so sein eigenes Schicksal zu tragen. Anna leidet nach einem traumatischen Erlebnis seit Jahren an schwerer Migräne, die sie „Stalin“ nennt. Ihr Tablettenkonsum steigert sich ins Bedenkliche. Manchmal ist nicht klar, ob sie überhaupt diensttauglich ist. Aufgrund ihren eigenen Dämonen kann sie sich in andere recht gut hineinversetzen.

 

Tim Erzberg lockt seine Leser immer wieder auf Fährten, die sich als Sackgassen herausstellen.

 

Sehr gut haben mir die Rückblicke in die letzten Tage und Wochen der NS-Diktatur gefallen. Sind die Spuren des Flächenbombardements der Briten wirklich noch immer auf der Insel sichtbar?

 

Fazit:

 

Ein gelungener Regional-Krimi mit interessanten Charakteren, der für spannende Lesestunden sorgt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.