Rezension

Fesselnd und bewegender Jugendkrimi

Das Mädchen in unserem Badezimmer -

Das Mädchen in unserem Badezimmer
von Henrik Hitzbleck

Bewertet mit 5 Sternen

bewegend und fesselnder Jugendkrimi der einen faszinierend aber auch teils zum nachdenken anregenden Blickwinkel auf die Strassen Berlins wirft.

"Das Mädchen in unserem Badezimmer" von Henrik Hitzbleck und Kerstin Wacker, ist ein bewegender Jugendkrimi über Straßenjugendliche in Berlin.

Amra ist fassungslos als sie erfährt, das ihre Mutter einfach so ein fremdes Mädchen zu sich nach Hause zum duschen einlädt. Doch hätte sie dies nicht gemacht hätten sie niemals Cocos Tagebuch gefunden und darin gelesen, um zu erfahren, was es bedeutet aus dem Leben geworfen zu werden. Doch dann ist Coco plötzlich verschwunden.Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Louise macht sich Amra auf die Suche nach Coco. Sie besuchen Orte, an denen sie sich aufgehalten hat, sprechen mit der Vermisstenstelle und Menschen die sie kannten. Doch niemand weiss wo sie sich aufhält und schon bald beschleicht sie ein schrecklicher Verdacht. Die Zeit drängt.

Das Autorenduo Henrik Hitzbleck und Kerstin Wacker haben einen fesselnd und bewegenden Jugendkrimi geschrieben, der von Anfang an in seinen Bann zieht. Die Charaktere insbesondere die beiden Mädchen Amra und Louisa sind sehr sympathisch und aufgeweckt beschrieben, die man schnell ins Herz schliesst. Aber auch Coco ist ein toller Charakter. Man kann sich wunderbar in ihre Gefühlswelt hineinversetzten, fühlt ihre Trauer, ihren Schmerz und ist bewegt über ihr Schicksal. Obwohl Obdachlosigkeit keine Seltenheit ist, wirft das Buch einen interessant aber auch bewegenden Blickwinkel auf die Strassen Berlins.

Die Handlung ist konstant sehr unterhaltsam, spannend und regt gleichzeitig auch zum nachdenken an. Würde man selbst einen Obdachlosen in die eigenen vier Wände lassen und beherzt bei sich duschen oder baden lassen? Eine überaus interessante Frage, die ich mir beim lesen des Buches, durchaus und sogar mehrfach gestellt habe.

Die Kapitel haben eine leserfreundliche Länge und beginnen jeweils mit einer abstrakten Zeichnung, die das Gesamtbild der Geschichte wunderbar unterstreicht. Auch der Schreibstil liest sich sehr fliessend, mitreisend und locker. Sehr gefallen hat mir ebenfalls auch das abschliessende Interview der Freundinnen, das zusammenfassend gut recherchiert, interessant und toll geschrieben war.

Insgesamt ein überaus lesenswert, aufwühlend und fesselnder Jugendkrimi der zeigt, wie es auf den Strassen Berlins zugeht.