Fesselnd und erschreckend
Das Drama hat mich besonders fasziniert, weil es die historischen Ereignisse relativ gut verarbeitet. Dabei behält es aber den Aspekt des Unnatürlichen für uns, weil es schwer vorstellbar ist, dass es Hexen tatsächlich gibt.
Das Drama stellt zunächst die Umstände, warum Abigail und die anderen Mädchen die Anschuldigungen machen, heraus. Dadurch entstand bei mir eine gewiss Sympathie für Abigail und ein Verständnis gegenüber ihrem Verhalten. Im Laufe des Dramas stellt sich jedoch heraus, dass ihr Verhalten zu einer Massenpanik gegenüber Hexen geführt hat und dadurch einige Unschuldige sterben (werden). Der Wandel findet vor allem statt, da John Proctor als "Gegenspieler" von Abigail und der Justiz gesehen werden kann, der versucht, die Dinge mit Logik zu erklären. Durch den Versuch, das von Abigail verursachte Missverständnis aufzuklären, gerät John Proctor allerdings selbst in den Verdacht, sich mit dem Teufel verbunden zu haben, weshalb er letztendlich zu Tode verurteilt wird.
Durch den Kontrast und die verschiedenen Sichtweisen, die gut dargestellt werden, bleibt die Spannung durchgehend bestehen. Die anfängliche Sympathie gegenüber Abigail wandelt sich, wenn man mehr über die Umstände und die Folgen erfährt. Dadurch, dass es sich um ein Drama handelt, werden Gedanken und Verhalten der Personen sehr gekürzt, was den Leser zum selber überlegen animiert.
Das verwendete Englisch soll an das Englisch zu dieser Zeit erinnern. Dadurch gibt es manchmal ein paar Hürden, aber eigentlich ist die Sprache sehr gut verständlich.
Alles in allem finde ich das Drama -auch als Schullektüre- sehr gelungen, da es die historischen Ereignisse aufarbeitet, man aus ihnen lernen kann. Und zum schulischen Aspekt: Das Drama ist sehr fesselnd geschrieben, u.a. durch die unterschiedlich intensiv angesprochenen Beweggründe. Außerdem behandelt es neben dem historischen Aspekt auch weiterführend Themen wie "the effects of intolerance and mass hysteria on civilized society".