Rezension

Fesselnd und Verstörend!

Wir wollten nichts. Wir wollten alles. - Sanne Munk Jensen, Glenn Ringtved

Wir wollten nichts. Wir wollten alles.
von Sanne Munk Jensen Glenn Ringtved

Bewertet mit 4.5 Sternen

Louise und Liam , Liam und Louise -  egal wie man es dreht und wendet, diese zwei jungen Menschen sind über den Tod hinaus mit einander verbunden... und das im wahrsten Sinne des Wortes! Mit Handschellen aneinander gekettet findet man das junge Paar tot in einem Fluss. Nicht nur die Eltern der Beiden stehen vor einem Rätsel, auch Louise scheint über den Tod hinaus noch einige Fragen zu haben und lässt ihre Beziehung mit Liam nocheinmal Revue passieren...

Meine Meinung:

Ich habe wirklich vieles von diesem Buch erwartet...aber definitiv nicht das! Selten hat mich ein Buch so mitgenommen, dass ich einerseits kaum mehr als ein paar Seiten am Stück lesen konnte weil es einfach zu aufwühlend war. Andererseits konnte ich es aber genau aus dem Grund einfach nicht aus der Hand legen! Ein Widerspruch, den man zuhauf in diesem Buch findet. Denn allen voran Liam zeichnet sich durch sein Auftreten und Verhalten genau darin aus. Er ist auch nach Beenden dieses Buches eigentlich das größte Rätsel dieser Geschichte. Voller Hingabe widmet er sich seinen Gefühlen für Louise, während er im nächsten Moment kurz davor ist, seine so junge und kostbare Beziehung durch äußerst fragewürdige Aktionen gegen die Wand zu fahren.
Louise hingegen hat buchstäblich die rosarote Brille auf. Sie lebt nur für und mit Liam. Einerseits ging sie mir mit diesem Gehabe zeitweise schon ein wenig auf den Geist, andererseits ist es aber auch ihre erste große Liebe und da setzt der Verstand gerne schonmal aus. Von daher darf man über sie nicht allzu hart urteilen.
Louise erzählt uns hier ihre bewegende Geschichte im Wechsel - einmal erleben wir die Zeit vor ihrem Tod und dann beobachtet sie ihr Umfeld, nach dem Fund der Leichen. Ihre Eltern, Liams Vater...all diese und andere lernen wir kennen und
Es ist schon ungewöhnlich genug, dass ein Buch mit einem Todesfall beginnt und wir es mit einer Protagonistin zu tun haben, die nicht mehr unter den Lebenden weilt. Ungewöhnlich - aber gut! Der Schreibstil ist herausragend und die feinfühlige Sprache fesselt den Leser an dieses sonst so. bedrückende Buch. Denn anders kann man es definitiv nicht beschreiben!

Eine Geschichte, die wirklich nichts für zarte Gemüter ist und absolut bewegt. Auch lange, nachdem man es gelesen hat.