Rezension

fesselnde biografische Lebensgeschichte

Der Berg, der nie bestiegen wurde - Gabor Laczko

Der Berg, der nie bestiegen wurde
von Gabor Laczko

Bewertet mit 4 Sternen

„Der Berg, der nie bestiegen wurde“ von Gabor Laczko erschien am 21.11.2018 im Verlag Buch & Media.

Das Cover ist wunder schön, mich haben die Pastellfarben sofort angesprochen. Der einsame Mann auf dem Berg, in Verbindung mit dem Titel des Buches, machte mich sofort neugierig auf den Inhalt.

Die Geschichte dreht sich um Béla der, mitten im zweiten Weltkrieg, in Ungarn geboren wird. Er erlebt hautnah, am eigenen Leib, die Schrecken des Krieges und die politischen Gegebenheiten danach mit. Als die politische Lage noch schwieriger wird fliehen seine Mutter, sein Bruder und er, unter Todesangst, nach Österreich. Dort hin ist der Vater am Ende des zweiten Weltkrieges geflohen, denn er war als ehemaliger Offizier eine Systemfeind, des sozialistischen Regimes. Die Familie beginnt nach einer langen Reise ein neues Leben in der Schweiz......

Der Autor hat mit seiner biografisch angelegten Geschichte, sehr eindrucksvoll, das Leben des Protagonisten Béla, von der Geburt bis zum Tode,erzählt. Béla wird in die bedrohliche Zeit des zweiten Weltkrieges hinein geboren. Mit 4 Jahren erlebt er die erste Flucht seiner Familie, er sieht grausame Bilder , im KZ Mauthausen, die ihn sein Leben lang nicht loslassen. Mitreißend beschreibt Gabor Laczko die politische Unterjochung der Menschen in Ungarn. Mich hat die Geschichte tief beeindruckt und erschüttert, denn so hautnah hatte ich bis dato noch keine Berichte gelesen. Der Protagonist Béla ist zwar fiktiv, doch an die Lebensgeschichte des Autors angelehnt. Eindrucksvoll und realitätsnah berichtet der Autor, von der Zeit des zweiten Weltkrieges und dem politisch gebeutelten Ungarn nach 1945. Die Heimatlosigkeit Bélas sein Suchen nach dem Sinn des Lebens ist sehr facettenreich. Der sehr intelligente, sprachbegabte Béla sucht nach klaren Strukturen in seinem Leben, er findet sie im Jesuitenorden und dem Glauben an Gott. Doch während des Theologiestudiums revidiert er seine Einstellung und verlässt die Gemeinschaft.

 

Gabor Laczko hat einen sehr atmosphärischen Schreibstil, fast schon poetisch erzählt er das wechselvolle Leben des Béla, mit vielen Höhen und Tiefen, dabei verwendet er die auktionale Erzählperspektive. Diese Perspektive, aus Sicht Bélas, entfaltet eine besondere Wirkung so hatte ich Einblick in seine Gedanken und Gefühle.

Fazit: Eine Geschichte die tiefgründig und atmosphärisch das Leben des Protagonisten, von Geburt bis zu einem Tode, erzählt. Eine Suche nach dem Sinn des Lebens. Sehr gut geeignet für Leser die das Besondere lieben, biografische Geschichten mögen und etwas über die Geschichte Ungarns erfahren möchten. Mich hat der Autor mit seinem Buch hervorragend unterhalten und zum Nachdenken angeregt, denn den Sinn seines Lebens muss jeder selbst finden.