Rezension

fesselnde Dystopie

Fever - Deon Meyer

Fever
von Deon Meyer

Bewertet mit 5 Sternen

Von Deon Meyer habe ich schon einige Thriller gelesen, auf eine Dystopie aus seiner Feder war ich deshalb besonders gespannt.

Schauplatz Südafrika: Die Welt hat sich verändert, bei einem viralen Tsunami, einem großen Fieber, wurde 95% der Weltbevölkerung ausgelöscht. Nicolaas Storm und sein Vater Willem gehören zu den Überlebenden, doch das Leben in dieser veränderten Welt ist gefährlich. Bewaffnete Gangs ziehen durch die Gegend, eine andere Bedrohung für die Überlebenden sind die wilden Tiere Afrikas. Vater und Sohn machen sich auf den Weg nach Vanderkloff, wo sie zusammen mit anderen eine neue Stadt gründen wollen. Als sich Nicolaas in Sofia verliebt, keimt das Zarte Pflanzlichen Hoffnung auf eine Zukunft in ihm.

"Fever" ist eine Geschichte, die mich von Anfang an gefesselt hat. Nico hat irgendwann angefangen Tagebuch zu führen und erzählt jetzt seine Geschichte, eine Geschichte die auch vom Tod seines Vaters Willem handelt. Von den Schwierigkeiten, dem Kampf ums überleben, von Rückschlägen aber auch von der Liebe zu Sofia. Willem ist zwar der Ältere, der Vater, aber es ist Nico der erkennt, dass sein Vater zwar ein kluger Kopf, aber schwach ist. So macht es sich Nico zur Aufgabe, seinen Vater zu beschützen. Die neu gegründete Stadt Amanzi wächst und gedeiht, doch die Bedrohung durch Gangs ist nach wie vor groß, immer wieder kommt es zu bewaffneten Auseinandersetzungen.

Auf fast 700 Seiten lernt man die beiden Hauptcharaktere kennen, ihr Verhältnis zueinander, ihren Mut und Willen zu überleben und das Leben neu zu gestalten. Auch andere Bewohner der Stadt kommen zu Wort. Beim lesen fragt man sich unwillkürlich, wie man sich in so einer Situation verhalten würde. Gibt man auf oder kämpft man, bleibt man seinen Grundsätzen treu oder wirft man all seine Moralvorstellungen über Bord und schließt sich Banden an, die sich nicht scheuen, über Leichen zu gehen? Definitiv ein Stoff, der sehr nachdenklich macht. Das Buch ist fesselnd, die Spannung stiegt zum Ende hin an, im Mittelteil gibt es aber auch einige Längen. Insgesamt hat mich "Fever" überzeugt, ich kann es Fans von Dystopien unbedingt empfehlen.