Fesselnde Dystopie mit düsterer Zukunftsvision
Bewertet mit 5 Sternen
Inhaltsangabe:
Um dem Elend der Rauring-Wüste zu entkommen, hoffen Emony und ihre Freunde im Adopten Programm des Großkonzerns WERT aufgenommen zu werden und ihren Familien somit eine bessere Zukunft ermöglichen zu können. Denn WERT kontrolliert die weltweite Wasserversorgung und Wasser ist in Emonys Welt ein Luxusgut, welches sich nur die wenigsten leisten können. Doch Emony ist kein gewöhnliches Mädchen, sie besitzt eine seltene Gabe – sie kann Lügen erkennen. Allerdings scheint diese Gabe Emony eher in Schwierigkeiten zu bringen, als ihr von Vorteil zu sein… Denn wie es immer so ist, jeder Konzern birgt seine Geheimnisse und WERT scheint eine ganze Menge davon zu besitzen.
Meine Meinung:
Mit „Die Ring-Chroniken – Begabt“ liefert uns Erin Lenaris eine fesselnde Dystopie und einen spannenden Auftakt einer Jugendbuch-Trilogie, die zum Nachdenken anregt.
Die Autorin entführt uns in eine Welt mit düsteren Zukunftsvisionen. Eine Welt in der Erderwärmung und Klimawandel eine wichtige Rolle spielen und die Wasser-Reserven sich nur noch auf ein Minimum beschränken. Sie führt uns vor Augen wie abhängig wir von Wasser sind und dies nicht allein nur um überhaupt zu überleben. Wasser als Luxusgut! – Allein der Gedanke nicht regelmäßig duschen und Haare waschen zu können, kochen, putzen oder gar die Tier- und Pflanzenwelt um uns herum… Die Vorstellung allein lässt mich heftig schlucken.
Der Schreibstil ist sehr lebendig. Das Setting des Raurings, der Wüstensiedlung mit den einfachen Wohncontainern aus Beton, der Heimat unserer Hauptprotagonisten, als auch Polaris, der Wassermetropole mit seinen Regenwäldern und die Kraftwerke sind bildhaft beschrieben. Generell sind das Setting und die Handlung sehr realistisch und realitätsnah. Ebenso die Charaktere. Sie wirken authentisch und wurden ihrer entsprechenden Lebenssituation angepasst gut dargestellt.
Emony, unsere Hauptprotagonistin ist eine toughe junge Frau, die mit einer besonderen Gabe „Lügen zu erkennen“ geboren wurde, doch auf Emony selbst wirkt sich diese Gabe zunächst eher wie ein Fluch aus. Zudem ist sie extrem ehrgeizig und auch scharfsinnig. Ihre Freunde stehen bei ihr immer an erster Stelle.
Ihr bester Freund Felix, der ebenfalls aus ihrer Siedlung stammt, ist hingegen leicht gewöhnungsbedürftig und ging mir hin und wieder mit seiner hyperaktiven Art ein wenig auf die Nerven. Doch hat er das Talent jede noch so angespannte Stimmung aufzulockern.
Mila, eine weitere Adoptin, welche die beiden während ihrer Zeit bei WERT kennenlernen, ist ein echtes Goldstück. Sie behält durch ihre ruhige Art immer einen kühlen Kopf und ist hochintelligent.
Tja, und Kohen, der junge attraktive Ausbilder ist von einer sehr mysteriösen und geheimnisvollen Aura umgeben. Einerseits super freundlich und hilfsbereit, ist er andererseits ruppig und abweisend. Dennoch ist Emony sehr von ihm angetan und bereit hinter all seine Geheimnisse, seien sie auch noch so düster, zu kommen.
Die Geschichte ist gut konstruiert und es herrscht eine stetige Spannung, diese sich durch all die weiteren Entdeckungen konstant steigert. Zwar kamen die Wendungen nicht immer völlig überraschend, doch hatten sie fortwährend etwas Beängstigendes partiell auch sehr Schockierendes an sich. So wechselten sich unter anderem teils sehr brutale Szenen mit emotionalen Momenten ab, doch wurde Freundschaft immer groß geschrieben und stand egal wie schlecht die Lage war immer im Vordergrund. Hin und wieder gab es auch ein paar knisternde Momente und eine sich anbahnende Liebesgeschichte war präsent, jedoch stand diese eher im Hintergrund, was mir persönlich sehr gut gefiel.
Fazit:
„Die Ring-Chroniken – Begabt“ von Erin Lenaris ist eine fesselnde Dystopie und ein spannender Reihen-Auftakt, der durch realitätsnahe düstere Zukunftsvisionen zum Nachdenken anregt. Lebendig inszenierte Charaktere und ein spannender Weltenaufbau sorgen für abwechslungsreiche Lesestunden.