Rezension

Fesselnde Familiengeschichte in einer schweren Zeit

Die verbotene Zeit - Claire Winter

Die verbotene Zeit
von Claire Winter

Bewertet mit 5 Sternen

Edith, Tochter aus gutem Hause, und Dora, das Kind der Dienstmagd, wachsen wie Schwestern auf und ihre Wege trennen sich auch dann nicht (ganz), als beide heiraten. Aber die Zeit, in der sie leben, fordert ihren Tribut. Während Edith ihr Herz an einen Geschäftsmann verliert, der mit den Nationalsozialisten sympathisiert, findet Dora ihre große Liebe in einem Steuerberater, der emigrierenden Juden hilft, ihr Hab und Gut zu bewahren. Als Edith, unglücklich in ihrer Ehe, eine verhängnisvolle Affäre beginnt, steuert das Leben der beiden Frauen auf eine Katastrophe zu...

Dies ist die Story, die diesem Roman zugrundeliegt. Eingerahmt wird sie von einem Handlungsstrang, der in den 1970er Jahren spielt. Doras Tochter Carla spürt der Vergangenheit nach und entdeckt Stück für Stück das Geheimnis um ihre verschwundene Schwester Anastasia.

Claire Winter entführt uns bildgewaltig und fesselnd in die schwere Zeit der dreißiger und vierziger Jahre. Das Buch entwickelt schon nach kurzer Zeit einen Sog, der einen immer tiefer in die komplexe Familiengeschichte hineinzieht. Man hofft und leidet mit den Hauptfiguren, hält immer wieder den Atem an und verschlingt das Buch förmlich von der ersten bis zur letzten Seite. Die Geschichte ist ziemlich komplex, dennoch nie kompliziert, man verliert beim Lesen nicht den Faden und begleitet die Protagonisten, als würde man es selbst miterleben. Und genau das ist es, was ich mag, denn so bleibt das Buch nachhaltig im Gedächtnis.

Für mich ist es bisher einer der besten historischen Romane /Familiengeschichten, die ich bisher gelesen habe. Und daher vergebe ich gerne volle 5 Sterne und werde auf jeden Fall auch noch zu Claire Winters vorigem Roman "Die Schwestern von Sherwood" greifen.