Rezension

fesselnde und unterhaltsame Geschichte, mit ein bisschen zu wenig Gruselmomenten

Sag nie ihren Namen - James Dawson

Sag nie ihren Namen
von James Dawson

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:
Als Bobbie und ihre beste Freundin Naya an Halloween den legendären Geist Bloody Mary beschwören sollen, glaubt niemand, dass wirklich etwas passieren wird. Also vollziehen sie das Ritual: Fünf Mal sagen sie Marys Namen vor einem mit Kerzen erleuchteten Spiegel … Doch etwas wird in dieser Nacht aus dem Jenseits gerufen. Etwas Dunkles, Grauenvolles. Sie ist ein böser Hauch. Sie lauert in Alpträumen. Sie versteckt sich in den Schatten des Zimmers. Sie wartet in jedem Spiegel. Sie ist überall. Und sie plant ihre Rache.

Meinung:
Ich muss ja gestehen, dass ich bei Horror sehr empfindlich bin und meine Fantasie mir sehr schnell Streiche spielt, weshalb ich dieses Genre eigentlich eher selten lese und mir noch seltener Filme dazu ansehe.

Das Buch „Sag nie ihren Namen“ hat mich aber irgendwie sofort angesprochen. Denn von einer Geschichte über Bloody Mary in ein Jugendbuch verpackt habe ich mir eine spannende Geschichte, mit etwas abgeschwächten, aber durchaus fesselnden Gänsehautmomenten versprochen.

Ich persönlich kannte die Geschichte der Bloody Mary nicht wirklich gut, zwar hatte ich natürlich schon ihren Namen gehört und gewusst dass sie eine Figur aus diversen Horrorgeschichten ist, aber alles Weitere habe ich erst durch Internetforschungen und eben dieses Buch erfahren.

So fand ich die Storyline um Bloody Mary selbst wirklich ziemlich interessant und spannend dargestellt. Der Autor hat sich aus den vielen Legenden einige ausgesucht und eine stimmige und unterhaltsame neue Version daraus gemacht. Dabei steckt hinter allem viel mehr, als man zu Beginn erwartet hat und so gibt es auch die ein oder andere unerwartete Wendung und Überraschung. Vor allem das Ende ist wirklich genial und ein Highlight, das man bestimmt nicht in jedem Buch findet.

Die Nebengeschichte rund um die Charaktere und deren Leben auf dem Internet ist wirklich eher nebensächlich, aber auch ganz gut zu lesen. Die Figuren bleiben ein bisschen flach, jedoch kann man sich mit Protagonistin Bobby gut anfreunden und zusammen mit ihr die Erlebnisse durchstehen und Schlüsse ziehen. Die Liebesgeschichte hätte ich jetzt nicht gebraucht, aber gut, sie ist zart und hält sich ziemlich im Hintergrund, sodass sie auch nicht stört.

Auch der Schreibstil ist wirklich gut und schnell lesbar. Jedoch fand ich es etwas schade, dass die Gruselmomente selbst für meinen empfindlichen Geschmack ein bisschen zu kurz kommen. Zwar gibt es eigentlich genügend Szenen die eine Gänsehaut erzeugen könnten, jedoch werden diese zumeist etwas zu schnell wieder durch ungefährliche Geschehnisse und Dialoge aufgelöst. Das ist mir sogar für ein Jugendbuch ein bisschen zu wenig Grusel.

Fazit:
Eine wirklich gut lesbare, fesselnde und unterhaltsame Geschichte rund um den Geist der Bloody Mary. Der Autor hat aus den vielen Legenden eine stimmige neue Version geschaffen, die im Roman mit vielen Wendungen spannend offengelegt wird. Jedoch wurden die Gruselmomente, selbst für einen Jugendroman, immer sehr schnell wieder abgemildert, weshalb selten wirkliche Gänsehaut aufkam und ein bisschen Wehmut bleibt. Aber trotz allem bietet „Sag nie ihren Namen“ ein paar Stunden lesenswerte Unterhaltung, die ich mit 4 Sternen belohne.