Rezension

Fesselnde Zeitreise nach Hamburg 1618 - Hexen, Aberglaube, Teufelstaler

Teufelstaler -

Teufelstaler
von Albrecht Sommerfeldt

Bewertet mit 5 Sternen

Ein sehr spannender und authentischer historischer Roman, der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Großartig!

"Teufelstaler" von Albrecht Sommerfeldt ist im März 2021 als Taschenbuch mit 322 Seiten erschienen.

Es handelt sich um einen sehr spannenden, äußerst authentischen historischen Thriller, der mich von Beginn an fesseln konnte.

1618: Rasmus Steinschneider studiert Medizin in Prag. Dann aber wird er zurückgerufen in die Heimat, nach Hamburg, denn sein Vater soll Selbstmord begangen haben. Das kann Rasmus nicht glauben, und er setzt alles daran, die Umstände des Todes aufzuklären und das Ansehen der Familie wieder reinzuwaschen.

Sein Freund Casper und der Scharfrichter Max Grave stehen Rasmus bei seinen Nachforschungen zur Seite und begleiten ihn durch das historische Hamburg , in dem der Glaube an Hexe, Teufel und Widergänger und die Angst vor allem Unbekannten und scheinbar Unerklärlichem herrscht.

Der Autor versteht es vortrefflich, die Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen und dem Leser zu vermitteln. Man merkt ganz deutlich, dass Albrecht Sommerfeldt gründlich recherchiert hat und sich in der Thematik bestens auskennt, denn die Grundlagen des Buches basieren auf historischen Fakten und z.B. Grave, der Henker, übte seine Tätigkeit wirklich damals in Hamburg aus.

Unvermittelt fand ich mich schon nach den ersten Seiten in den alten, verwinkelten Gassen der Hansestadt wieder, konnte das Gewimmel der Menschen spüren, hatte förmlich die Gerüche (überwiegend die eher üblen) in der Nase und ergötzte mich an der authentischen Sprache.

Der Aberglaube der Menschen und die Angst vor Hexen, Teufeln und sonstigen widernatürlichen Kreaturen finde ich immer wieder faszinierend, und vor dem Hintergrund der Suche nach dem Ursprung der Teufelstaler konnte mich das Geschehen besonders in seinen Bann ziehen.

Die Charaktere hat Sommerfeldt liebevoll und detailliert erschaffen, Rasmus gefällt mir wirklich sehr gut und es hat mir viel Freude bereitet, mit ihm auf die Spurensuche zu gehen, aber auch Max Grave konnte mich ganz für sich einnehmen, was nicht zuletzt seiner faszinierenden, facettenreichen, aber auch abstoßenden Tätigkeit geschuldet ist.

Danke, dass ich Hamburg hier so kennenlernen durfte, wie es vor ca 500 Jahren gewesen ist, dank der Kombination von Fakten, einem spannenden Fall sowie dem anschaulichen, spannenden und ausdrucksstarken Schreibstil, der nichts beschönigt, ist das großartig gelungen!