Rezension

Fesselnder Auftakt der Bösherz-Reihe

Im Auge des Zebras -

Im Auge des Zebras
von Vincent Kliesch

Bewertet mit 5 Sternen

Ein brisanter Kriminalfall erschüttert ganz Deutschland und stellt die Polizei vor einem unlösbaren Rätsel: an verschiedenen Orten werden insgesamt sieben Jungs im Teenageralter entführt und ihre Eltern brutal ermordet. Nach der Beweislage wurden alle Taten von derselben Person ausgeführt, und das noch zur gleichen Zeit.
Die Kommissarin Olivia Holzmann vom LKA Berlin kann mit ihren Ermittlungen nicht vorankommen. Doch ihr Mentor Severin Boesherz glaubt fest an sie, und will ihr nicht helfen. Auch die pensionierte Kommissarin Esther Wardy, die vor vielen Jahren einen ähnlichen Fall lösen musste, verhält sich sehr zurückhaltend. Kann Olivia noch die sieben Jungs retten?

 

Als ich das neueste Buch von Vincent Kliesch entdeckt habe, wusste ich sofort: ich muss es lesen! Ich habe nämlich die Reihe mit Julius Kern verfolgt, daher war für mich der Name des Autors eine Garantie für eine super spannende Lektüre. Und ich wurde nicht enttäuscht!

Der Thriller „Im Auge des Zebras“ fängt sehr spannend an. Das konspirative Treffen zwei Polizeibeamten mit dem russischen Mafiaboss am Bord des Dampfers verläuft dramatisch und wirft viele Fragen auf. Olivia Holzmann, die sich den Willen des Drogenbosses beugen und einen Test bestehen muss, gewinnt sofort meine Sympathie. Ihre Klugheit und Kühnheit, sowie die Professionalität mit der sie ihr Beruf ausübt, faszinieren und tragen viel zur dramatischen Handlung des Romans bei.

Aber Severin Boesherz, der eigentlich jetzt nur noch seinen beliebten Rotwein und die Gemütlichkeit seines Zuhauses genießen wollte, kam mir mit seinem Verhalten in dem Fall seltsam vor. Ist er wirklich ein Genie und könnte problemlos jeden Fall lösen? Warum wollte er dann bei den Ermittlungen nicht mitmachen? Nachdem ich zum Schluss die Danksagung des Autors gelesen und erfahren habe, dass der Name des Mentors „ein Spiel mit der Doppeldeutigkeit“ ist, bin ich umso mehr auf die Antworten auf meine Fragen und die Fortsetzung der Reihe gespannt.

Ebenso die früher großgefeierte Esther Wardy, die mit ihren Erfahrungen im ähnlichen Fall eine große Hilfe sein könnte, konnte meine Sympathie nicht gewinnen. Die Ex-Polizistin kam mir von Anfang an suspekt vor.
Die unterschiedlichen Charaktere erhöhen das Interesse an der aufregenden Handlung und steuern einige Hinweise zur Lösung des Falles bei. Die finale Szene verläuft dramatisch, die Spannung steigt enorm.

Den fesselnden, flüssig geschriebenen Thriller habe erst zugeklappt, als ich ihn zu Ende gelesen habe. Vorher konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen.
Absolut lesenswert!