Rezension

Fesselnder Auftakt einer neuen Profiling-Reihe

Brave Mädchen schreien nicht - Dania Dicken

Brave Mädchen schreien nicht
von Dania Dicken

Bewertet mit 5 Sternen

Libby Whitmans Traum ist es, FBI-Profilerin zu werden. Dafür benötigt sie jedoch noch Praxiserfahrung, weshalb sie als Streifenpolizistin in der kalifornischen Metropole San José arbeitet. Einer ihrer Einsätze hat sich bereits mehrmals wiederholt: Eine junge Frau wird von ihrem Mann schwer misshandelt, doch sie deckt ihn jedes Mal. Libby hängt sich engagiert in diesen Fall rein, sie möchte der Frau helfen. Doch da verschwindet Cassidy Maxwell spurlos, ihr Ehemann behauptet, sie wäre abgehauen. Als kurz darauf ihre Leiche gefunden wird, erhält Libby die Chance, ihren Tod mit dem zuständigen Detective aufzuklären. Die beiden ahnen noch nicht, in welchen Sumpf sie da hineinstechen werden…

 

Libby Whitman ist eine taffe junge Frau, die selbst schon einige schwierige Situationen in ihrem Leben bewältigen musste. Als Adoptivtochter einer ehemaligen FBI-Profilerin, die inzwischen als Dozentin zum Thema Profiling arbeitet, hat Libby schon einige Einblicke in das von ihr ersehnte Arbeitsgebiet erhalten. Diese Ereignisse sind genauer nachzulesen in der Reihe um die Profilerin Sadie Scott/Whitman. Dennoch kann man in die vorliegende Geschichte um Libby einsteigen ohne Vorkenntnis der bisherigen Ereignisse, denn eine kurze Zusammenfassung hilft dem Leser, sich in die neue Reihe einzufinden. (Und wer nach dieser Lektüre Lust gekriegt hat auf mehr, dem empfehle ich sehr gerne die Fälle von Profilerin Sadie.)

 

Das Buch ist eindeutig ein Thriller, der psychologisch gut ausgefeilt ist. Es geht immer mal wieder hart zur Sache, und das Kopfkino wird durchaus angeheizt, selbst wenn die schlimmsten Ereignisse nicht ausgeschrieben werden. Die Geschichte ist an die Realität angelehnt, Fälle wie der von Cassidy gibt es tatsächlich, und jeder Fall ist eindeutig einer zu viel. Die polizeiliche Ermittlungsarbeit ist authentisch dargestellt, wobei der Spannungsbogen auch in den Zeiten deutlich hoch bleibt, wenn bei den Ermittlungen eher Flaute ist. Die Mischung aus Libbys beruflicher Tätigkeit und ihrem privaten Umfeld ist gut gelungen.

 

Alles in allem also ein gelungener Start in eine neue Profiling-Reihe mit einer sympathischen und kompetenten jungen Frau, das verspricht eine spannende Lektüre auch für die folgenden Bände. Ich empfehle dieses Buch unbedingt weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.