Rezension

fesselnder, spannender Roman voller Geheimnisse

Die Klippen von Tregaron - Constanze Wilken

Die Klippen von Tregaron
von Constanze Wilken

Bewertet mit 5 Sternen

Schon das Cover des Romans weckt Sehnsüchte, dieses alte, reetgedeckte Haus, der Weg an den Klippen und als der Leser riecht man fast den Duft des Lavendels. Die „Klippen von Tregaron“ von Constanze Wilken ist der fünfte Teil der Wales Romane, mit der sie die Leser in eine wunderschöne Landschaft mitnimmt…

Die Protagonistin Caron lebt und arbeitet als Künstlerin in Stanwood, Washington und erhält einen Brief einer Anwaltskanzlei, dass sie Erbin eines Cottages“ Tregaron House“ und eines Gemäldes an der walisischen Küste ist. Voller Neugierde macht sie sie auf den Weg in ihre alte Heimat,  ohne jedoch zu wissen, wer ihr etwas vererbt, als sie vor dem Gemälde steht, dass ihr so ähnlich ist und dann noch ein Tagebuch eines Malers erhält, taucht sie ein in die Gegenwart und Vergangenheit ihrer Erbschaft und letztendlich auch ihrer eigenen Familiengeschichte…

Constanze Wilken schreibt angenehm flüssig, leicht lesbar und versteht es, den Leser von Beginn an die Geschichte zu ziehen, der Erzählstil ist packend und fesselnd.

Zwei verschiedene Erzählstränge, Vergangenheit und Gegenwart nehmen den Leser völlig für sich ein. In der Vergangenheit schildert ein Tagebuch das Leben des Malers  Lloyd Pierce aus dem 19. Jahrhundert, der sich zweitweise in Tregaron House aufhielt. Seine Geschichte berührt den Leser, es war keine einfache Zeit damals und auch der Erzählstrang der Gegenwart hat es in sich, es gibt vielfach nur Andeutungen, kleine Puzzleteile, die dann am Ende des Romans liebevoll und dramaturgisch gut zusammengefügt die Auflösung ergeben.

Man spürt bei den Landschaftsbeschreibungen, die lebendig und sehr bildhaft sind, die Liebe der Autorin zu dieser Landschaft, sie schafft es, diese Liebe zu transportieren, den Leser teilhaben zu lassen Die Charaktere sind vielschichtig, teilweise ein wenig undurchsichtig, manche gradlinig und offen. Diese besondere Mischung macht den Roman zu einem Lesegenuss, mal ein wenig düster und unheimlich, dann wieder voller Leben und zwischen allem die kleinen  verschiedenen Puzzleteilchen der Familiengeschichte eingebettet.

Gut gefallen hat mir auch die Schilderung der sich etwas langsam anbahnenden, zaghaften Entwicklung einer Beziehung zwischen Ioan und Caron, ein sanfter Beginn mit viel eingestreuten Gedanken.

Danke für wunderschöne Lesestunden mit fünf Lesesternen