Rezension

Fesselnder Thriller zum Gruseln

Elternhaus -

Elternhaus
von Jennifer Mentges

Bewertet mit 4 Sternen

Für Pianist Tobias strahlt eine verlassene, alte Villa in Hamburg eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus, sodass er gegenüber einfach nur im Auto sitzt und herüberschaut. Als Yvette Winkler das Haus mit ihrer Familie bezieht, ist das die perfekte Gelegenheit für Tobias: Er freundet sich mit den Winklers an und kann somit im Haus ein- und ausgehen. Zunächst läuft alles gut, doch mit der Zeit bemerken die Winklers, dass mit Tobias etwas ganz und gar nicht stimmt...

Das Cover ist toll umgesetzt, die düstere Abbildung fängt perfekt die im Buch herrschende Stimmung ein. Das Klavier spielt ebenfalls eine größere Rolle und der gelbe Schriftzug sticht sofort ins Auge.

Der Schreibstil ist anschaulich und die Geschichte lässt sich flüssig lesen. Der Leser bekommt durch die verschiedenen Perspektiven einen umfassenden Blick in die Geschichte, was gut umgesetzt und abwechslungsreich ist. Auch gibt es zwei Handlungsebenen, einmal die Gegenwart, die im Jahr 2019 spielt, und einmal die Vergangenheit, die die Jahre 1976-1983 beleuchtet. Die Charaktere sind facettenreich und authentisch dargestellt, es gibt jedoch keine Person bei den Hauptcharakteren, die man wirklich ins Herz schließen könnte, sondern die negativen Eigenschaften überwiegen. In den ersten Kapitel werden alle Beteiligten vorgestellt, was sich leider ein bisschen zieht, sodass erst gegen später endlich richtige Spannung aufkommt. Die Stimmung bewegt sich zwischen bedrohlich und gruselig und die Situation spitzt sich immer weiter zu. Es gibt ein paar unerwartete Wendungen, die ich zum Teil schon habe kommen sehen, und das Ende ist ebenfalls gelungen.

Ich kann das Buch nur empfehlen und gebe 4 Sterne.