Rezension

Fesselndes Jugendbuch

Whisper - Isabel Abedi

Whisper
von Isabel Abedi

Die 16 jährige Noa verbringt mit ihrer Mutter Kat, einer berühmten Schauspielerin und einem Familienfreund, Gilbert, die Sommerferien in einem Ferienhaus in einem kleinen Dorf. Dort lernt sie beim renovieren des Hauses David kennen, ein Junge aus dem Dorf. Die ganze Dorfgemeinschaft scheint etwas über die Vormieter des Hauses zu wissen, und über die Umstände unter denen die 16-jährige Eliza dort gestorben ist. Als Gilbert mit Kat, Noa und David auch noch ein Geisterspiel veranstaltet, bei dem sich Elizas Geist zu Wort meldet, wollen David und Noa die Wahrheit erfahren und decken damit eines der bestgehütetsten Geheimnisse des Dorfes auf. 

Isabel Abedi verwendet hier einen sehr angenehmen Schreibstil, den man auch von anderen Büchern von ihr kennt. Das Leben in einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft stellt sie sehr gut und vor allem glaubwürdig dar. Durch die vor jedem Kapitel stehenden Ausschnitte aus Elizas Tagebuch wird die Spannung von Anfang an aufgebaut und der Leser erfährt immer neue Puzzleteile, die sich jedoch erst am Ende zu einem Gesamtbild vereinen. 

Noa als Hauptcharakter ist sehr sympathisch. Ein in der Vergangenheit liegendes Erlebnis mit ihrem Exfreund muss sie noch verarbeiten und deshalb ist es ihr gerade Recht, mit ihrer Mutter und Gilbert in dem kleinen Dorf die Ferien zu verbringen und nicht wie ihre Freundinnen am Strand zu liegen. Durch ihre anfängliche Schüchternhet kommt die Romanze mit David nur langsam ins Rollen, was aber die Spannung aufrecht erhält. David ist sehr reif für sein Alter und reagiert verständnisvoll auf Noas Probleme. Sein Charakter hat mir sehr gur gefallen, da seine Rolle nicht die des typischen Machos ist. Vielmehr ist er der ruhige, zurückhaltende Junge. 

Kat als sehr aufgedrehte und vielbeschäftigte Mutter steht im Kontrast zum ruhigen und bodenständigen Gilbert, einem schwulen Freund. Man hat das Gefühl, er war für Noa immer da, wenn Kat wieder einmal unterwegs war. Auch ist Kat nicht wirklich eine Mutter-Figur, was mehrmals zum Ausdruck kommt. 

Das Cover gefällt mir sehr gut, da die Edelsteine auch etwas mit der Geschichte zu tu haben und es ansonsten eher schlicht und einfach gehalten wurde. 

Alles in allem ist dies ein Jugendthriller, der nicht besonders gruselig ist aber trotzdem spannend bleibt. Die Charaktere passen gut in die Geschichte hinein und durch den angenehmen Schreibstil und die Spannung lässt sich das Buch schnell verschlingen.