Rezension

Fesselndes Jugendbuch

Saligia - Swantje Oppermann

Saligia
von Swantje Oppermann

Bewertet mit 4 Sternen

Keira wird schon ihr ganzes Leben lang von ihrem immensen Zorn geleitet. Dadurch wird sie zur Außenseiterin, denn ihre Mitschüler merken, dass sie anders ist. Selbst die eigene Mutter hält sie auf Distanz. Eines Tages wird sie von einem unbekannten Mann aufgesucht, der ihr mitteilt, dass sie eine Saligia ist. Keira hat übernatürliche Kräfte und trägt das Erbe der Todsünde Zorn in sich. Doch damit ist Keira nicht alleine. Auf der Canterbury School soll sie mit anderen Saligia lernen, ihre Kräfte und ihre ungezügelte Wut zu kontrollieren. Keira lässt ihr altes Leben hinter sich und beginnt sich langsam an die neue Situation und ihre Mitschüler, die alle Erbe einer Todsünde, wie Hochmut, Habgier, Lust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit sind, zu gewöhnen. Doch dann wird eine vermisste Mitschülerin tot aufgefunden. Keira merkt schnell, dass die anderen Saligia Geheimnisse haben. Ist vielleicht ein Mörder unter ihnen? 

Obwohl man zunächst einen Moment braucht, um sich an die außergewöhnliche Hauptprotagonistin Keira, die sich oft von ihrem ungezügelten Zorn leiten lässt, zu gewöhnen, gelingt der Einstieg in die Geschichte mühelos. Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und wird außerdem, genau wie Keira selbst, langsam mit den Besonderheiten der Saligia vertraut gemacht. Die Charaktere wirken lebendig, sodass man sich ganz auf diese ungewöhnliche Welt einlassen kann. 

Die Atmosphäre in der Schule wirkt düster und geheimnisvoll. Gemeinsam mit Keira versucht man die unterschiedlichen Saligia, die hier miteinander leben, einzuschätzen. Doch das ist gar nicht so einfach. Denn jeder scheint hier ein Geheimnis zu haben. Man kann sich nicht sicher sein, wem Keira eigentlich vertrauen kann. Dadurch baut sich die Spannung recht früh auf, kann durchgehend gehalten werden und gipfelt in einem überraschenden Finale. Am Ende gibt es ein paar lose Handlungsfäden, die auf eine Fortsetzung hoffen lassen. 

Mir hat dieser Genre-Mix aus Fantasy, Jugendbuch und Krimi, fein abgestimmt mit einer wohldosierten Prise Liebe, ausgesprochen gut gefallen. Einmal angefangen, mochte ich das Buch nur ungern aus der Hand legen, da mich der außergewöhnliche Plot, die lebendigen Charaktere, die geheimnisvolle Atmosphäre und die stets spürbare Spannung förmlich durch die Handlung getrieben haben.