Fesselte mich schon nach der ersten Seite!
Meine Meinung:
Pierre Anthon ist ein Junge, der glaubt, dass absolut nichts eine Bedeutung hat. Denn »Nichts bedeutet irgendetwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun«. Seine Mitschüler wollen seine Aussage nicht bloß hinnehmen und sammeln Dinge von Bedeutung, um sie ihm zu zeigen.
Mit der Zeit eskaliert diese Idee, denn die Kinder der 7A kennen keine Grenzen und opfern alles, was ihnen lieb und teuer ist.
Wer glaubt, dass "Nichts - Was im Leben wichtig ist" schnell durchgelesen ist, weil es keine 150 Seiten hat, wird beim Lesen schnell merken, dass das Buch einen getäuscht hat. Der Schreibstil von Janne Teller ist einzigartig. Er ist jugendlich und zugleich niveauvoll, in einem normalen Schreibstil, aber dann doch wieder poetisch anmaßend. Man stolpert oft über Sätze und Behauptungen der Kinder (vor allem von Pierre), über die man erst etwas nachdenken muss, ehe man weiterliest.
Der Schreibstil ist aus der Ich-Perspektive und erscheint anfangs distanziert, aber "Nichts" hat mich dann doch mitten ins Herz getroffen. Agnes, die einem die Situation in ihrer Klasse beschreibt, denkt wie ihre Mitschüler und macht beim "Berg der Bedeutung" mit. Von ihr kommen die Ideen wie die Opferung eines Hamsters, was sie in der gedanklichen Sympathie-Skala um einige Punkte sinken lässt. Trotzdem ist genau das perfekt, denn durch Agnes begreift man wenigstens ein bisschen, was in den Köpfen der Kinder vor sich geht.
Pierre stellt nicht nur den Kindern die Frage, was von Bedeutung ist, sondern auch ich habe einige Zeit darüber nachgedacht. Was ist von Bedeutung, was nicht? Ist überhaupt etwas wichtig im Leben? Philosophische Fragen, die man nicht mal eben so in zwei Minuten für sich beantworten kann. Eine Lösung gibt das Buch nicht, das muss der Leser schon für sich herausfinden.
Janne Teller hat ein Jugendbuch geschrieben, das in dem Sinne eigentlich nicht bloß "Jugendbuch" genannt werden darf, denn es ist weit mehr! Das Buch gehört in absolut jedes Regal, es ist ein Klassiker oder wird es noch.
Fazit:
Es gibt Bücher, die man nie dem Buch gerecht rezensieren kann. Dazu gehört "Nichts" - schon von der ersten Seite an. Pierre Anthon stellt dem Leser die Frage, was von Bedeutung ist und was nicht. Ein philosophisch angehauchtes Buch, das ich nicht so schnell vergessen werde.
Ich empfehle das Buch uneingeschränkt jedem von euch!