Rezension

Feuer, Wasser, Licht

Die Grisha-Trilogie - Leigh Bardugo

Die Grisha-Trilogie
von Leigh Bardugo

Bewertet mit 4 Sternen

Alina Starkov ist ein Waisenkind aus Keramzin in Ravka. Nie hätte sie gedacht, dass an ihr irgendetwas besonderes ist. Bis sie und ihr Kindheitsfreund Mal in Lebensgefahr geraten, Alina in ihrer Angst unbeabsichtigt ihre Grisha-Magie entdeckt und damit ihr und Mals Leben rettet. Ihre Fähigkeit Licht zu rufen und zu kontrollieren macht sie zur Sonnenkriegerin und damit einzigartig. Von da an ist nichts mehr, wie es mal war. Der Dunkle, das Oberhaupt aller Grisha, erkennt in ihr seinen Gegenpart und setzt alles daran um Alinas Licht gegenüber seinen Schatten zu stärken. Allerdings sind nicht alle von Alinas Grisha-Magie begeistert und auch Alina zweifelt, ob sie ihre Kraft für das Richtige einsetzt. Währenddessen sucht sie aber trotzdem weiter nach den drei Kräftemehrern Hirsch, Seeschlange und Feuervogel.

In der Grisha-Trilogie, die aus den drei Bänden „Goldene Flammen“, „Eisige Wellen“ und „Lodernde Schwingen“ besteht, erzählt Leigh Bardugo auf fesselnde Art und Weise eine Geschichte von Macht, Gier, Magie und Freundschaft. Die Dynamik der Handlung ergibt sich vor allem aus den Interaktionen und Beziehungen der Charaktere untereinander. Der Fokus liegt dabei auf den drei Protagonisten Alina, Mal und dem Dunklen, deren Spannungen die Ereignisse nicht immer nur voranbringen, sondern auch manchmal wieder zwei Schritte zurückwerfen. Hinzu kommen weitere Grisha, die sich zwar der einen oder anderen Seite anschließen, aber ebenfalls eigene Interessen verfolgen und die Geschichte komplex aber nicht unverständlich machen.

Die Welt der Grisha ist vielschichtig, allerdings gelingt es der Autorin mühelos, die Leser in diese Welt hineinzuziehen. Die Charaktere sind niemals eindimensional, sondern verfolgen alle eigenständige Motive. Dabei sind sie mitunter arrogant, illoyal, machtgierig und selbstsüchtig und bei Weitem nicht immer sympathisch. Trotzdem liest man weiter, gerade weil die Figuren Ecken und Kanten haben und auch, weil man wissen will, welche Konsequenzen ihr Handeln hat. Denn sowohl Verfehlungen als auch gute Taten bleiben in Leigh Bardugos Welt nur selten ohne Folgen.