Rezension

Fiese Enttäuschung

Good Girl. Entführt - Mary Kubica

Good Girl. Entführt
von Mary Kubica

Bewertet mit 2.5 Sternen

Nach dem Mia Dennett spurlos verschwindet beginnt für ihre Familie eine schwierige Zeit, gerade ihre Mutter ist untröstlich und wird in dieser Zeit mit ihrem eigenen Versagen konfrontiert, denn während die Ermittlungen laufen, müssen sie erkennen, dass sie ihre Mia nur bedingt wirklich kennen.
Als sie Monate später aus einer einsamen Blockhütte befreit wird, will Mrs. Dennett ihr Versäumnis unbedingt wieder gut machen, doch Mia scheint auf einmal gar nicht mehr sie selbst zu sein, sie ist still und scheint mit den alltäglichen Dingen überfordert zu sein und auch wenn sie sich nur noch bruckstückenhaft erinnern kann, so ist ihr klar, dass sie nicht Mia sondern Chloe ist..

Gestaltung:
Ich mag das Cover an sich gerne, es ist wirklich düster und es wirkt auch bedrohlich, gerade die Äste der Bäume sehen so aus als wollen sie nach etwas greifen. Ich mags, da es schlicht ist und dennoch sein Ziel erfült. :)

Meinung:
Auf dieses Buch habe ich mich wahnsinnig gefreut, die Story klang unglaublich gut und wollte unbedingt gelesen werden, doch dann musste ich feststellen, dass das ganze schwieriger werden könnte als gedacht.

Letztendlich hab ich schnell das Gefühl gehabt, dass sich das Buch zieht. Man springt von der Zukunft in die Gegenwart und liest aus den verschiedensten Perspektiven, aus die des Entführers, der Mutter und dem Detective.
Letztendlich sollte man meinen, dass damit viele interessante Aspekte geboten werden und generell mag ich das auch unglaublich gerne nur hier, war es eigentlich nur der Part der Mutter der mich wirklich begeistern konnte.
Sie kämpft mit viel Schmerz, denn sie gibt sich eine gewisse Mitschuld an allem, denn was wäre wenn Mia ihr nicht so entglitten wäre?
Ich hab sie als eine gefangene Frau kennengelernt, die sich nicht einmal für ihre Kinder befreien konnte und sie tat mir unglaublich leid und doch macht sie gerade durch die Entführung eine eigene Entwicklung, die ich sehr gerne verfolgt habe.

Lustigerweise fand ich gerade die Sicht des Entführers am langweiligsten, der hat mich nämlich wirklich so gar nicht reizen können und das obwohl man hier Mia erlebt und die Veränderung in ihr auch zu spüren bekommt. Aber ich glaube ich war von der Entwicklung hier einfach enttäuscht und deswegen war es auch immer wieder schade dahin zurück zu kehren.
Leider kann ich das nichtnäher erläutern, denn das würde zu viel verraten.

Aber es war halt auch die Handlung selbst, die leider nicht so viel Spannung entstehen ließ. Lange dümpelt alles vor sich hin und braucht ewig bis es zum Fortschritt kommt.
Allgemein ist dieses Buch nämlich eher auf die zwischenmenschliche Aspekte fokussiert, was allgemein auch eher das ist was ich bevorzuge, hier aber gar nicht so sehr erwartet hatte und deswegen wahrscheinlich enttäuscht war.

Auch fand ich, dass sie das Ende recht schnell herauskristalisiert hat, am Anfang war ich noch ziemlich skeptisch gegenüber allen und die Vermutungen wechselten mit jedem Abschnitt, aber sobald man dann erst einmal ein wenig mehr von Mia und auch den anderen Charakteren liest, hat sich bei mir eine gewisse Vermutung festgesetzt und die war es dann leider auch.
Ich muss sagen, dass mir das Ende auch nicht wirklich gefallen hat, es passte durchaus zu der ganzen Handlung, aber mich hat es hier nicht reizen können.

Fazit:
Letztendlich habe ich mir vielleicht zu viel von dem Buch versprochen, letztendlich bin ich nur mit einem okay Gefühl zurückgeblieben. Für mich konnte es leider keinerlei Spannung erzeugen und es hat sich an vielen Stellen unnötig gezogen und auch der Handlungsverlauf hat mich insgesamt enttäuscht.