Rezension

Film deutlich ansprechender

P.S. Ich liebe Dich
von Cecelia Ahern

Bewertet mit 3 Sternen

Handlung:
Holly ist Witwe. Vor einem Monat starb ihr geliebter Mann Gerry und nun steht für sie die Welt auf dem Kopf. Sie ist hoffnungslos und weiß nicht, wie sie alleine weiterleben soll. Bis sie eines Tages eine Schachtel erhält, in der sich zehn Briefe mit kleinen Notizen befinden. Ein Brief für jeden Monat mit Aufgaben, die Gerry seiner Frau stellt, um ihr ein Leben ohne ihn schmackhaft zu machen. Voller Eifer stürzt sich Holly auf die Aufgaben, wird von Familie und Freunden unterstützt, doch ist ihr Leben eine Achterbahnfahrt, die Holly in die verschiedensten Gefühlslagen katapultiert. Von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt.

Meinung:
Das Cover wurde schlicht und unauffällig gehalten. Blauer Hintergrund mit weißen Wolken, dazu nur der Name der Autorin, sowie der Titel. Es ist nicht sehr auffällig oder zeichnet sich durch besondere Details aus. Das ist hier wahrscheinlich auch nicht nötig, so bekannt wie der Roman ist.

 

Erstmals habe ich hier nicht nur einen Roman von Cecilia Ahern gelesen, sondern ein Buch aus der Fischer TaschenBibliothekt gelesen. Ich hatte die Geschichte als Mängelexemplar online gefunden und bei der Bestellung nicht auf das Format geachtet und war sehr überrascht, als ich dann so ein kleines Büchlein ausgepackt habe. Ich glaube nicht, dass ich von diesem Format ein Fan werde, es ist wirklich praktisch und handlich, trotzdem sind mir irgendwie „große“ Bücher liebe.

 

Durchweg war die Geschichte einfach geschrieben, genau meinen Erwartungen entsprechend. Mein besonderes Highlight waren einige Dialoge, die viel Biss hatten und genau meinem Humor entsprechen. Hier musste ich einige Male schmunzeln. Ein wenig hat mich manchmal die Nutzung von Schimpfwörtern o. ä., die mir zu niveaulos waren. Hat meiner Meinung auch nicht gut in die gesamte Handlung gepasst.

Seitdem ich das erste Mal den Film gesehen hatte, stand der Roman auf meiner Wunschliste und ich war unfassbar gespannt, wie mir dieser gefallen wird. Meine Erwartungen waren hoch, besonders durch den tollen Film, aber auch durch die Meinungen, die ich bisher gehört habe. Deshalb war ich auf eine emotionale, tränenreiche und nahegehende Geschichte gefasst und wurde ziemlich enttäuscht. An vielleicht drei Stellen wurde ich etwas emotional und hatte Tränen in den Augen, ansonsten schleppte sich die Handlung etwas. Noch dazu hatte ich mit tollen, gefühlvollen Briefen von Gerry gerechnet, doch diese waren ziemlich kurz und einfach gehalten, manche wurden dem Leser ganz vorenthalten.

 

Holly war für mich eine schwierige Hauptprotagonistin. Einerseits fand ich sie häufig sympathisch und hätte gerne einige Worte mit ihr gewechselt, ihr Humor ist an vielen Stellen klasse. Andererseits beanspruchte sie aber auch meine Geduld und Nerven. Sie hat sich fast durchweg selbst bedauert und es scheint, als würde sie von ihren Freunden verlangen, dass diese auch ihr Leben anhalten, damit Holly niemanden um sein Glück beneiden muss. Sie hat einen krassen Schicksalsschlag miterlebt und es ist klar, dass ihr Leben nicht einfach so weitergeht, als wäre nichts geschehen. Aber ihre Trauer war zu sprunghaft, entweder zu Tode betrübt oder ziemlich glücklich. Holly verhielt sich wie die Einzige Witwe auf der ganzen Welt und konnte erst spät begreifen, dass andere Menschen etwas ähnliches durchgemacht haben.

Auch ihre besten Freundinnen waren komische Charaktere. Alles gestandene Frauen, verhielten sich jedoch gerne wie Teenager, die das erste Mal ausgehen oder ständig verbotene Dinge tun. An einigen Stellen war das für mich urkomisch, häufig jedoch unrealistisch und ganz schön aus der Luft gegriffen.

Fazit:
Leider konnte mich der Roman nicht überzeugen. Dafür gab es doch immer wieder einige Momente, in denen ich den Kopf geschüttelt habe. Allen voran bei Hollys Problemen und ständigen Gefühlsausbrüchen. Hier ist der Film für mich um Welten besser, als das Buch.