Rezension

Film vs Buch

Divergent Collector's Edition - Veronica Roth

Divergent Collector's Edition
von Veronica Roth

Bewertet mit 4 Sternen

Erstmal vorne weg, ich habe dieses Buch gehört, weil ich die beiden Film gesehen habe und eigentlich wissen möchte, wie die Geschichte in Allegiant weitergeht, aber wir wissen ja, manchmal ist das mit der Storylines eines Films so eine Sache... Die englische Originalfassung habe ich zum einen gewählt, weil sie ungekürzt daher kommt und vor allen Dingen, weil der dritte Teil, von Emma Galvin und Aaron Stanford gelesen wird und nicht wie die deutsche Fassung nur von Janin Stenzel.

 
Zum Inhalt:
 
 
"Beatrice", wispert Tori, "Du darfst unter keinen Umständen mit jemandem darüber sprechen. Niemals, egal, was passiert. Eine Unbestimmte zu sein ist äußerst gefährlich. Verstehst du?"
 
Was ist deine Bestimmung? Wo gehörst du hin? Was, wenn deine Wahl den Tod bedeuten könnte? Beatrice muss sich entscheiden ...
Altruan die Selbstlosen. Candor die Freimütigen. Ken die Wissenden. Amite die Friedfertigen. Und Ferox die Furchtlosen. In fünf Fraktionen wurde die Welt nach dem letzten großen Krieg aufgeteilt, und für eine davon muss sich Beatrice entscheiden. Doch der geheime Eignungstest, den sie wie alle Sechzehnjährigen durchläuft, zeigt ein gefährliches Ergebnis: Sie ist eine Unbestimmte und Unbestimmte gelten als Gefahr für die Gemeinschaft. Beatrice sucht Schutz bei den wagemutigen Ferox, stellt sich der harten Aufnahmeprüfung. Und gerät ausgerechnet hier ins Zentrum eines Konflikts, der nicht nur ihr Leben bedroht, sondern auch das all derer, die sie liebt...
 
So sagt der Klappentext.
 
Meine Meinung:
 
Was die Geschichte an sich angeht, bin ich absolut begeistert. Die Idee sich mit sechszehn entscheiden zu müssen, welchen Lebensweg man bestreiten möchte und das anhand eines Testresultats tun kann oder auch nicht, hat mich ebenso überzeugt, wie die Tatsache, dass ein solches System nicht funktionieren kann, da es immer Ausreißer geben wird, die mit diesem System nicht klarkommen. Entweder weil sie mehr Macht wollen, wie das bei Janine ja irgendwie der Fall ist, oder weil man einfach zu viele verschiedene Talente hat und sich nicht auf nur eines konzentrieren kann und will.
Divergent ist bisher mein erstes und einziges Werk aus der Feder von Veronica Roth, aber sprachlich überzeugt sie mich genauso wie mit ihrer Geschichte. Ich kann nichts zu der deutschen Übersetzung sagen, da ich nur die Originalfassung kenne. Was mir am Aufbau ihrer Geschichte besonders gut gefallen hat, ist, dass sie nicht eine ewig lange Einleitung hat, in der sie uns ihr Setting erklärt, sondern dass sie rasch vorankommt, ohne dass man das Gefühl hat, dem roten Faden nicht folgen zu können. Ziemlich früh steigert sie das Tempo der Story, so dass es einfach Spaß macht weiterzulesen.
Die Charaktere sind sehr detailreich gezeichnet, das mag ich immer besonders, wenn man von den Autoren eine fertige Person gestellt bekommt, die Ecken und Kanten hat, mit denen man sich als Leser auseinandersetzen kann. Besonders gelungen finde ich Four alias Tobias. Nun kannte ich ja den Film und fand die Rolle sehr überzeugend dargestellt von Theo James,  hat er im Film schon immer etwas Geheimnisvolles an sich, so ist das im Buch noch wirklich potenziert. Veronica Roth lässt einen wirklich lange im Ungewissen, was Fours Bestimmung ist. Das hat mir wesentlich besser gefallen als dieses ständig zweifelnde von Beatrice "Tris" Prior. Natürlich muss sie so sein, wobei Four ist es ja auch nicht, aber sie ist ja auch ein junges Mädchen. Aber manchmal hätte ich mir doch mehr Entscheidungsfreudigkeit bei diesem Charakter gewünscht. Welche Person mir im Gegensatz zum ersten Film wirklich ans Herz gewachsen ist, ist Uriah. Im ersten Film kam er gar nicht wirklich vor, so dass ich sehr überrascht war, wie "wichtig" seine Rolle eigentlich dafür ist, dass Tris sich bei den "Dauntless/Ferox" einlebt.
Von der Sprecherin bin ich auch sehr angetan, sie liest das Buch ruhig und ohne viel Schnick Schnack- schnörkellos sozusagen, aber es passt wahnsinnig gut zur Geschichte. Gerade bei englischsprachigen Sprechern finde ich die Darstellungsweise oft sehr übertrieben, aber Emma Galvin macht einen hervorragenden Job. Man kann ihr wunderbar folgen, sie nuschelt nicht so kaugummikauend, wie die eine oder andere Dame, hat ein sehr angenehmes Erzähltempo, gerade für nicht Muttersprachler.
 
Fazit:
 
Das Buch hat mich, genauso wie der Film absolut überzeugt. Besonders begeistert bin ich, dass die Geschichte wirklich gut umgesetzt wurde in dem Hollywood-Streifen, was ja nun wirklich nicht immer der Fall ist. Es ist eine ziemlich authentische Literaturverfilmung.
Das ganze Paket Hörbuch/Buch/Film bekommt von mir deshalb 4 Sterne!