Rezension

Finch & Violet

All die verdammt perfekten Tage
von Jennifer Niven

Klappentext:
Ist heute ein guter Tag zum Sterben?, fragt sich Finch, sechs Stockwerke über dem Abgrund auf einem Glockenturm, als er plötzlich bemerkt, dass er nicht allein ist. Neben ihm steht Violet, die offenbar über dasselbe nachdenkt wie er. Von da an beginnt für die beiden eine Reise, auf der sie wunderschöne wie traurige Dinge erleben und großartige sowie kleine Augenblicke – das Leben eben. So passiert es auch, dass Finch bei Violet er selbst sein kann – ein verwegener, witziger und lebenslustiger Typ, nicht der Freak, für den alle ihn halten. Und es ist Finch, der Violet dazu bringt, jeden einzelnen Moment zu genießen. Aber während Violet anfängt, das Leben wieder für sich zu entdecken, beginnt Finchs Welt allmählich zu schwinden…

Die Autorin:
Jennifer Niven wuchs in Indiana auf, dort, wo auch All die verdammt perfekten Tage spielt. Mit der herzzerreißenden Liebesgeschichte von Violet und Finch hat sie Verlage in aller Welt begeistert – die Rechte wurden in 32 Länder verkauft. In den USA stieg All die verdammt perfekten Tage sofort auf Platz 13 der New-York-Times-Bestsellerliste ein, eine Hollywoodverfilmung ist ebenfalls in Planung. Heute lebt die Autorin mit ihrem Verlobten und ihren »literarischen« Katzen in Los Angeles, wo sie 2000 das Schreiben zu ihrem Hauptberuf machte.

Meine Meinung:
Finch und Violet. Zwei Teenager, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Er, der Freak, der gemobbt wird, und sie die beliebte Cheerleaderin. Beide haben ihre Geheimnisse, Probleme, Ängste und Zweifel. Hinzu kommt noch, dass Finch keinen Rückhalt bei seiner Familie findet, im Gegenteil, er leidet unter seinem aggressiven Vater, und scheint dem Leben immer mehr den Rücken zu kehren, denn seine Last wiegt schwerer als Violet auch nur erahnen kann.

"All die verdammt perfekten Tage" ist emotional, traurig, regt zum Nachdenken an und nimmt den Leser mit auf eine Reise, die immer düsterer wird und der man sich nicht einfach entziehen kann.
Dabei kommt auch der Wortwitz auch nicht zu kurz, auch wenn sich die Geschichte Besorgnis erregend entwickelt.
Die Sprache, die Wortwahl, die Jennifer Niven gewählt hat, berührt, umso mehr man in die Handlung eintaucht.

Finch und Violet sind überaus sympathisch, und immer mehr versteht man ihre Gedanken, Gefühle und all das, was ihr Leben und ihre Wesen ausmacht.
Man wird selbst wütend, betroffen und würde gern eingreifen, um zu helfen, um den Weg zu weisen, um etwas Gutes zu tun, aber man kann es nur aus der Ferne betrachten, trotzdem fühlt man sich dem Geschehen sehr nahe. Und auch wenn die Geschichte traurig ist, so schimmert immer wieder Hoffnung durch.

Das Buch kann ich uneingeschränkt empfehlen, zumal es kein plattes oder kitschiges Jugendbuch ist, das von zwei Charakteren erzählt, die sich mit Nichtigkeiten herumschlagen müssen. Diese Geschichte berührt einfach.

4,5 Sterne.