Rezension

Finding Mia?

Remember Mia - Alexandra Burt

Remember Mia
von Alexandra Burt

 

Remember Mia ist vielleicht nicht das Buch, welches man sich erwartet. Aber zweifelsfrei ist es ein herausragendes Debüt der Newcomerin Alexandra Burt. 

Das Buch ist definitiv keins, das man mal so nebenbei liest. 
Ich muss auch zugeben, dass ich auch nur langsam voran kam. Das lag eindeutig am Schreibstil der Autorin, was aber keinesfalls negativ gemeint ist. Der Schreibstil ist ausgefallen und eloquent, wodurch man zwangsläufig etwas genauer lesen muss. 

Auch finde ich die Bezeichnung „Thriller“ nicht ganz treffend bzw. nur teilweise treffend. Da ich mir von einem solchen erwarte, dass er mich ganz schnell in seinen Bann zieht und nicht mehr loslässt. Einen Thriller liest man im Schnitt schneller als z.B. einen Liebesroman. Ich habe für dieses Buch länger gebraucht, auch wenn die man die 2. Hälfte durch zunehmende Thriller- und Krimi-Elemente wieder flotter lesen kann. 

Remember Mia ist eher ein Psychogramm, mit einem verzwicktem Plot. Ich mag Geschichten bei denen nicht alles schwarz und weiß ist und die Handlung oft mit einer unerwartete Wendung bzw Drehung aufwartet. 
Es geht viel um Estelle, ihre Ängste, ihre Amnesie, ihr Baby. Schritt für Schritt erfährt man was passiert ist und lernt ihr Leben – genau wie sie selbst – genauer kennen. Permanent fragt man sich, wo Mia ist und ob es Estelle möglich ist, sie wieder zu finden. Zwangsläufig muss man sich auch die Frage stellen, ob sie vielleicht selbst die Schuldige ist. Ich hab so gut wie zu keinem Zeitpunkt daran gedacht, dass Estelle ihrer Tochter etwas antun könnte, gänzlich abschütteln konnte ich diesen Verdacht aber auch nicht. 

Das Buch ist in der Ich-Perspektive gehalten, wodurch man hautnah mit Estelle das Geschehen kennen lernt. Da man ihren Gedanken und Gefühle ausgesetzt ist, kann man der Geschichte nicht objektiv folgen und wird dadurch beeinflusst. Wichtige Details blieben uns dabei im Verborgenen, da uns – wie Estelle – ja einiges entgeht. 

Ich habe selten so einen gut recherchierten und ausgearbeiteten Debutroman gelesen. Gefallen hat mir auch, dass das Buch ohne viel Blut auskommt. Trotz einiger Schwächen und vor allem durch Alexandras Schreibstil konnte mich das Buch schlussendlich überzeugen.