Rezension

Flach, langweilig und Drogenverherrlichend

Neun Fremde
von Liane Moriarty

Bewertet mit 1 Sternen

Das Tranquillum House, bietet seinen Kunden, ein Erholungspaket, wie sie es noch nicht erlebt haben, an.
In dem abgelegene Wellness-Resort finden sich neun Menschen ein. Jeder von ihnen steckt in einer Krise und jeder hofft es hier hinter sich lassen zu können. 
Doch die neun Fremden merken leider zu spät, dass hier nichts ist, wie es scheint.

Ich mag das Cover. Es schreit gerade Wellness-Resort. 
Die Farben sind kräftig und man kommt kaum drumrum, sich das Buch nicht genauer anzugucken.
Das Buch ist bei mir gelandet, weil ich von der Autorin ein Buch gelesen hatte und eins liegt auf meinem SuB. Ich mochte ihr Buch und hatte mich schon richtig auf "neun Fremde" gefreut.

Leider wurde ich enttäuscht. Es passiert gut die erste Hälfte des Buches überhaupt nichts, denn die Teilnehmer in Tranquillum House haben erst einmal eine mehrtägige Phase der Ruhe bzw, des Schweigens zu absolvieren.
So ist fast alles, was in dieser Zeit geschieht, ein innerer Monolog. Man erfährt viel über die Menschen die hier zusammen gekommen sind. 
Eine Geschichte ist langweiliger, als die andere.
Midlifecrisis, Eheprobleme und Frauen die sich zu fett finden, obwohl sie es nicht sind.
Es ging so oft um Frauen ihr Aussehen und ihr Gewicht.
Wie ein zäher Kaugummi, fühlte sich die Geschichte an und ich war mehrmals kurz davor das Buch endgültig zur Seite zu legen. 
Die meisten Gedanken der Teilnehmer sind nicht glaubhaft und an den Haaren herbeigezogen.

Die Charaktere hätten Potenzial, aber sie sind so leblos, es fehlen die Emotionen. Die Einzigen, die mich mit ihrer Geschichte bekommen haben, waren die Trauernden.
Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen, aber der Rest passt einfach nicht.

Achtung Spoiler bzw. Trigger:
Was mir überhaupt nicht gefallen hat, war, dass die Teilnehmer ohne ihr Wissen unter Drogen gesetzt werden. Was dann folgt ist eine Lobeshymne für die Einnahme bestimmter Substanzen in kleinen Mengen um Durchbrüche und Klarheit zu erlangen. Es heißt die ganze Zeit, dass überhaupt nichts passieren kann und das auch keine Suchtgefährdung besteht.
Schrecklich, in einem Buch mit so einer Reichweite, Drogen zu verharmlosen.

 Ich hätte gerne einen Punkt mehr gegeben, aber bei den Drogen war ich raus.
Unverantwortlich.

Ich habe das Buch von bloggerportal bereitgestellt bekommen und bedanke mich herzlich dafür.