Rezension

flacher Anfang, starkes Ende

Flammen der Rache - Shannon McKenna

Flammen der Rache
von Shannon McKenna

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch ist Teil einer Reihe, was ich zuerst nicht wußte. Teilweise wird Bezug auf vorherige Ereignisse genommen und es tauchen auch Personen aus vorherigen Büchern auf, aber alles in allem nimmt es nicht die Lesefreude, wenn man die restlichen Teile nicht kennt. Man kommt doch gut in die Geschichte rein.

Lily befindet sich auf der Flucht, nachdem ihr Vater vermeintlich Selbstmord begangen hat. Nach kryptischen Hinweisen ist sie nun auf der Suche nach Bruno, der Licht ins Dunkle bringen soll.
Bruno jedoch, selbst mit schwerer Vergangenheit, hat keine Ahnung, worum es eigentlich geht und so sind nun beide auf der Flucht vor einer Bedrohung, die sie beide nicht einschätzen können.

Die Geschichte beginnt recht gemächlich. Beide Hauptcharaktere werden ausführlich vorgestellt und jeder für sich alleine hat mir gut gefallen. Lily ist eine Zicke mit Prinzipien und Bruno ein Frauen gegenüber oberflächlicher aber in allen Lebenslagen verantwortungsbewußter Mann mit traumatischer Vergangenheit. Als Lily ihn schließlich findet, fühlen sich beide körperlich sehr zueinander hingezogen.
Für mich stimmte jedoch die Chemie zwischen den beiden nicht. Ich erwartete scharfzüngiges Geplänkel aber es gab nur konstruiertes, teilweise doch recht abstruses Gezicke. Die Gespräche der beiden wirkten sehr gewollt. Auch die Beweggründe von Bruno, Lily zu helfen, waren nicht immer glaubwürdig. Die folgenden Szenen jedoch konnten mich wieder versöhnen, denn es wurde langsam aber sicher immer glaubwürdiger und besser.

Die Rahmenhandlung war jedoch von Anfang an sehr spannend, da man anfangs überhaupt nicht einschätzen konnte, von wo die Bedrohung ausgeht und was eigentlich dahinter steckt. Durch Sprünge der Perspektive, wo der Leser auch Detaills des Widersachers erfährt, kamen langsam mehr Informationen für den Leser zusammen. Einiges konnte man sich auch zusammen reimen, die richtige Auflösung jedoch erfolgte wirklich erst gegen Ende, wodurch die Spannung, die am Anfang fehlt, bis zum Ende gehalten werden konnte.

Im Nachhinein muß ich sagen, daß die doch recht schnelle heftige Liebesbeziehung der beiden Protagonisten wohl dem Ende geschuldet ist. Die Autorin wollte wohl glaubhaft machen, daß Bruno so viel Interesse an Lily hat um so viel aufs Spiel zu setzten. Doch dies hätte auch durch langsameres Kennenlernen geschehen können, es wäre in meinen Augen für diesen Teil der Geschichte genauso glaubhaft, wenn nicht sogar glaubhafter, gewesen. Denn der Anfang nimmt viel Lesefreude, wenn man sich durch die konstruierten Szenen kämpfen muß. Es scheint fast, als wären der Autorin zu Beginn keine guten Ideen gekommen, dafür sprudelten sie gegen Ende nur so hervor.

Aber alles in allem hat mich das gute Ende mit dem schlechten Anfang versöhnt.