Flavia, die 5.!
Bewertet mit 4 Sternen
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es war als ich das erste Mal von Flavia gehört habe und wusste, dass ich das Buch unbedingt lesen musste. Seit dem sind vier weitere Bücher erschienen. Auch wenn die Bücher in sich abgeschlossen sind, sollte man mit Mord im Gurkenbeet beginnen.
Alan Bradley entführt seine Leser in das Jahr 1951. Flavia de Luce wohnt mit Familie, bestehend aus ihrem Vater, der sich mehr für seine Briefmarken interessiert und stark introvertiert ist und ihren beiden Schwestern, die beide mit Flavia nichts anfangen, auf Buckshaw.
“Wenn ich mal niedergeschlagen bin, muntert mich der Gedanke an Blausäure wieder auf. Ich schwärme für Blausäure!” (S.65)
Flavia ist anders alle andere Mädchen in ihrem Alter, ihre Leidenschaft ist die Chemie und sie interessiert sich für Leichen und deren Zersetzungsprozess. Im Grunde ist sie sehr einsam, da sie keine richtige Freunde hat. Als sie ihren Kopf mal wieder in etwas steckt, das sie eigentlich nichts angeht, entdeckt sie die Leiche des verschwundenen Organisten. Flavia wäre nicht Flavia, wenn sie sich nicht in die Aufklärung des Falls einmischen würde. Dabei bringt sie Dinge ans Licht, die niemals ans Tageslicht hätten kommen sollen.
Auf Grund ihres jungen Alters und der Tatsache, dass sie in der Gegend aufwuchs, bringt sie Leute dazu, dass sie ihr Dinge erzählen, die sie Ortsfremden niemals erzählen würden. Somit schafft es, natürlich, den Fall schneller aufzulösen als die Polizei.
Flavia wirkt auf den ersten Blick sehr altklug, da sie sich in chemischen Dingen besser auskennt als die meisten Erwachsenen. Man könnte und sollte sich fragen, woher sie ihr Wissen hat, denn sie besucht keine Schule, zu mindest wird dies im Buch nicht erzählt. Neben der Mordermittlung ist Flavias Leben wieder sehr turbulent, ihre Schwester steht kurz vor der Hochzeit und ihr Zuhause soll verkauft werden, da ihr Vater die notwendigen Kosten nicht mehr aufbringen kann.
Die Aufklärung des Falls konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen und wirkte für mich zu konstruiert. Zu viele Zufälle. Dennoch konnte mich der Rest des Buchs überzeugen und ich kann es nur jedem weiterempfehlen, der Autor hat es wieder geschafft, dass ich völlig in der Handlung aufgegangen. "Man hat euere Mutter gefunden" sagt Flavias Vater zu seinen Töchtern. Dieser Cliffhanger hegt in mir die Hoffnung, dass es noch ein weiteres Buch um Flavia geben wird. Man kann nur abwarten.