Rezension

Flop!

Es muss ja nicht gleich Liebe sein - Susan Mallery

Es muss ja nicht gleich Liebe sein
von Susan Mallery

Bewertet mit 1 Sternen

Anmerkung: Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar vom Verlag bekommen. Danke dafür.

 

Charaktere:

Die Protagonisten konnte ich beide leider nicht so recht leiden. Die Frau schert alle Männer über einen Kamm & stößt sie alle ab („männlicher Abschaum“). Dementsprechend ist sie allen Männern gegenüber besonders kratzbürstig, damit sie auf jeden Fall spüren, dass sie sie nicht leiden kann. Und das Ganze nur, weil 2 Männer in ihrem Leben sie mal verletzt haben. Das ist zwar keine neue Trope, aber das war mir hier etwas zu dick aufgetragen.

Der männliche Protagonist wird immer möglichst ins perfekte Licht gerückt, was allerdings seinem Charakter eigentlich gar nicht entspricht. Er tut zwar immer verständnisvoll & gibt vor, dass er ihr die freie Wahl lässt, aber letztendlich ist die Wahl eigentlich überhaupt nicht da. Sie hegt zwar Zweifel an seiner ganzen Idee der Affäre, aber er lässt einfach nicht locker, bis sie gar nicht anders kann, als ja zu sagen. Ähnliches passiert auch später, wo er direkt sagt „Ein Nein lasse ich nicht gelten“. Was für eine Wahl hat die Frau da eigentlich noch? Ja genau: Keine!

 

Inhalt:

Es ist schade, dass der Tornado vom Klappentext direkt im ersten Kapitel abgehakt wird. Alles andere spielt in einem relativ kurzen Zeitraum von (gefühlt 1-2 Wochen) ca. 1-2 Monaten, mit immer wieder einsetzenden Zeitsprünge. Diese Zeitspanne finde ich viel zu kurz für die gesamten Geschehnisse der Geschichte. Nicht, dass viel in dem Buch passiert, aber mehrere große Ereignisse die normalerweise im gesamten Leben eines Menschen bzw Paares in weiten Zeiträumen von einander geschehen, werden hier in dem kurzen Zeitraum gepresst, was die Geschichte entweder unglaubwürdig oder einfach nur kindisch wirken lässt.

Allein die Prämisse mit der Freundschaft Plus würde niemals funktionieren. Wenn man gleichzeitig Sex hat, Freunde ist & sich noch Blumen etc. schickt, dann kann doch nicht wirklich jemand glauben, dass dabei keine Gefühle entstehen würden. Es wird daher recht schnell unglaubwürdig, wenn die beiden Protagonisten mit Ende 20 & Mitte 30 über 50 Seiten lang ernsthaft hin & her debattieren, wie ach so wasserdicht dies wäre.

Die zweite Hälfte des Buches mutet für mich manchmal wie die reinste Propaganda gegen Abtreibung an. Es wird ziemlich klar gemacht, dass man sowas nicht macht, außer man hat einen wirklich guten Grund & es erschien mir nicht als gebe es für die Autorin überhaupt gute Gründe, außer vielleicht ernsthafte Geldprobleme. Ich mag zwar, wenn Bücher moralische Fragen aufgreifen, aber ich möchte nicht das Gefühl haben eine vorgefertigte Meinung aufgedrückt zu bekommen.

 

Fazit:

Dieses Buch tut im Grunde niemandem weh. Es ist nur einfach nicht gut. Und auch diese Anti Abtreibungs Propaganda muss einfach nicht sein. Je weiter ich gekommen bin, umso mehr musste ich mich überwinden es überhaupt weiter zu lesen. Daher habe ich leider nur einen Stern vergeben.