Rezension

Floristin zeigt es allen

Sweet Little Lies
von Kylie Scott

Bewertet mit 4 Sternen

Frustriert und gelangweilt, packt Betty ihre sieben Sachen. Ihr Verlobter Thom ist ihr für eine gemeinsame Zukunft einfach zu selten da und viel zu distanziert. Gerade als sie die Wohnung endgültig verlassen will, fliegt diese in die Luft. Die Ereignisse nehmen ihren Lauf und sie erfährt, dass der öde Versicherungsgutachter Thom eigentlich ein Geheimagent ist und auf diesen und nun auch auf sie Jagd gemacht wird.

Dies ist mein erstes Buch von Kylie Scott und mir hat ihr Schreibstil von der ersten Seite an gefallen. Eine äußerst sympathische Protagonistin kämpft sich hier durch die Geschehnisse und nimmt dabei weder vor der Freundin noch den bedrohlichen Geheimagenten ein Blatt vor den Mund.

Sie ist von der unglaublichen Situation regelrecht überfahren und wehrt sich mit zynischen Kommentaren, mit denen die toughen Geheimagenten einschließlich Thom nicht gerechnet haben. So lernt die effiziente Floristin von heute halt im Pyjama notgedrungen schießen und recherchiert über Instagram.

Durch ihre „zivile“ Sichtweise überrascht sie Thom und auch die Bösewichter. Überhaupt muss da die Beziehung noch mal überdacht werden, aber bei all der Action findet sich durchaus Zeit, die Probleme zu analysieren und anzugehen. Dabei gibt es einige lustige Ansichten über durchschnittliche Beziehungen und Wunschgedanken. Das hier der nach Statistik vorgehende Geheimagent mit einer Frau ins Schleudern kommt, die gerade auf 180 ist, ist ein sehr unterhaltsamer Aspekt der Buches.

Thom hat für seinen Job gelernt, auf Körpersprache, Freunde etc. zu verzichten und wird nun im Eifer des Gefechts mit Bösewichten und weiblicher Frustration konfrontiert. Für dieses Pärchen bietet die Geschichte also ordentlich Entwicklungspotential, um zum Glück zu gelangen.

Leider hat mir hier bei dem Szenario um die Geheimagenten ein bisschen die Story „Drumherum“ gefehlt. Wer macht da was, warum? Obwohl sie dies durch ihre Entwicklung wieder wettgemacht hat, kam Betty dadurch sehr naiv daher und bei Thom vermutete man mehr Gefühlskälte und unechte Gefühle als tatsächlich vorhanden waren. Ich vergebe daher 4 von 5 Punkten.